Berühmt wollte er schon immer werden: Frank Schätzing liebt das Rampenlicht. Eigentlich wollte er mal Popstar oder Schauspieler sein - nun ist daraus Bestsellerautor geworden. Ist doch auch nicht schlecht. Erst war er Werbetexter, dann Geschäftsführer einer Werbeagentur, nebenbei komponierte er Musik, und seit Anfang der neunziger Jahre schreibt der Kölner Bücher. In einem Interview sagte der Autor mal: "Die passendste Berufseinschätzung für mich wäre wohl: Frank Schätzing, Unterhaltungsfaktor." Wie unterhaltsam der Schriftsteller wirklich ist, wird er am Samstag, 20. Mai, um 20 Uhr im Eifel-Gymnasium Neuerburg unter Beweis stellen. Dort liest der "Schwarm"-Autor im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals. Lesen ist dabei wohl fast das falsche Wort. Es wird vielmehr eine große Multimedia-Show werden, mit Filmeinspielungen, Diashow und Musikuntermalung, wenn Frank Schätzing seinen Millionen-Bestseller "Der Schwarm" vorstellt und mit seinem jüngsten Sachbuch-Bestseller in die Tiefen der Ozeane eintaucht. Im Öko-Thriller "Der Schwarm" erzählt Schätzing von der weltweiten Auflehnung der Natur gegen den Menschen. Besonders aktuell geworden durch die Tsunami-Katastrophe in Asien. Erdgeologisch gesehen war der Tsunami für den 48-jährigen Autor "Alltag, eine im Pazifik fast schon lästige Gewohnheit." Als er über das Phänomen des Tsunami schrieb, war er sich ganz sicher, dass so etwas zu seinen Lebzeiten noch passieren würde. Wie ein Kölner dazu kommt, den Weltuntergang ausgerechnet im Meer beginnen zu lassen, ist schon erstaunlich. Die Idee dazu kam dem Werbetexter und begeisterten Taucher tatsächlich im Bett. Er träumte von einem riesigen Schwarm unheimlicher Fische mit gefährlich scharfen Zähnen. Als er wach wurde, notierte er sich die Idee. Aus dieser wurden schließlich rund tausend Seiten. Das dickste Buch, das der Verlag Kiepenheuer & Witsch jemals veröffentlicht hat. Schon jetzt ein Kassenschlager ist sein zweites Buch über das Meer: "Nachrichten aus einem unbekannten Universum". Wie er zu der Idee kam, ein Sachbuch zu schreiben, berichtet der Autor am Anfang des Buches. Von seinen Recherchen für "Der Schwarm" habe er nur zehn bis 20 Prozent verwerten können. Eine Wissenschaftszeitschrift fragte ihn, ob er aus den brachliegenden 80 Prozent nicht etwas schreiben wolle. Aus den Artikeln könnte gut ein Begleitbuch zum Thriller entstehen, fand sein Verleger. Maximal 150 Seiten sollten es werden. Geschrieben hat er 500 Seiten. Es ist eine Geschichte, die Schätzing schon sein Leben lang erzählen wollte. In seiner multimedialen Show wird der Erfolgsautor den Zuschauern in Neuerburg die Wasserwelt vor Augen führen. Um die Welt, genauer deren Vermessung, geht es bereits heute, wenn Daniel Kehlmann in Euskirchen zu Gast ist und aus seinem Roman "Die Vermessung der Welt" liest. "Bester Autor 2005", "Bestes Buch 2005": für die Buchhändler ist die Sache klar. Sie mögen Daniel Kehlmann und seinen Roman "Die Vermessung der Welt". Und auch die Leser mögen ihn, erst recht die Literaturkritiker. Mehr als 500 000 mal wurde der Roman verkauft, der gerade mal Anfang September 2005 erschienen ist. Voller Humor, spannend und unterhaltsam: Kehlmanns Roman ist herausragend erzählt. Das Buch handelt von zwei Welterforschern des 19. Jahrhunderts: von Alexander von Humboldt, dem berühmten Weltreisenden, und vom Mathematik-Genie Carl Friedrich Gauß, der über seine Gelehrtenstube in Göttingen kaum hinausgekommen ist. Zwei Zugänge zur Welt: durch eigenes Erleben und durch Zahlen und Formeln, zwei bisweilen arg verpeilte und der Wirklichkeit entrückte Genies, die gerade deswegen viel Komisches an sich haben. Kehlmann gehöre die Zukunft, urteilt die jüngste Literaturgeschichte von Volker Weidermann. Heute ist Daniel Kehlmann nun zu Gast beim Eifel-Literatur Festival in der Marienschule in Euskirchen. Karten gibt es telefonisch unter 06551/2489.