Ehre für Forscher-Nachwuchs

Zwei Nachwuchswissenschaftler der Universität Trier, Dorothea Hübner und Daniel Bauerfeld, sind mit dem Dr.-Heinz-Cüppers-Preis des Rheinischen Landesmuseums für herausragende Magisterarbeiten zur Erforschung von Archäologie und Geschichte der Stadt Trier ausgezeichnet worden.

 Das Rheinische Landesmuseum und sein Fördererkreis, repräsentiert von Eckart Köhne (links), Remigius Kühnen (2. von rechts) und Hans-Hermann Kocks (rechts) haben Dorothea Hübner (Mitte) und Daniel Bauerfeld (2. von links) mit dem Dr.-Heinz-Cüppers-Preis ausgezeichnet. TV-Foto: Anke Emmerling

Das Rheinische Landesmuseum und sein Fördererkreis, repräsentiert von Eckart Köhne (links), Remigius Kühnen (2. von rechts) und Hans-Hermann Kocks (rechts) haben Dorothea Hübner (Mitte) und Daniel Bauerfeld (2. von links) mit dem Dr.-Heinz-Cüppers-Preis ausgezeichnet. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Das Rheinische Landesmuseum und sein Fördererkreis haben erneut den nach dem 2005 verstorbenen früheren Museumsdirektor benannten und im Vorjahr erstmals ausgeschriebenen Dr.-Heinz-Cüppers-Preis vergeben. "Er verbindet die Aspekte Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses auf Fachgebieten, für die das Museum steht, mit dem Andenken an den Mann, der es nachhaltig entwickelt und sein Bild geprägt hat", sagte der jetzige Direktor Eckart Köhne. Sieben Wissenschaftler hatten sich um die Auszeichnung beworben, zwei von ihnen hat das Preiskomitee aus Vertretern des Landesmuseums, des Fördererkreises und der Gesellschaft für nützliche Forschung zuerkannt, sich in herausragender Weise um Erforschung von Archäologie, Geschichte oder Kunst der Stadt Trier verdient gemacht zu haben. Remigius Kühnen, der erste Vorsitzende des Fördererkreises überreichte Dorothea Hübner den vom Fördererkreis gestifteten, mit 2000 Euro dotierte Hauptpreis und Daniel Bauerfeld den von Handwerkskammer und Sparkasse je zur Hälfte getragenen mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis. Dorothea Hübner, von ihrem Laudator Professor Martin Trunk für überdurchschnittliches Engagement gelobt, hat für ihre preisgekrönte Magisterarbeit im Fach Klassische Archäologie 159 römische Fingerringe aus Eisen, Bronze, Silber und Gold, überwiegend aus dem Archiv des Rheinischen Landesmuseums, erfasst, gezeichnet und ausgewertet Daraus ergab sich ein repräsentativer Querschnitt durch die in den römischen Provinzen bekannten Formen des 1. bis 5. Jahrhunderts und eine Aussage über die besondere Stellung und den Reichtum der römischen Stadt Augusta Treverorum im 3. und 4. Jahrhundert. Die Arbeit verknüpft Theorie und Praxis, denn die 1977 in Heidelberg geborene Dorothea Hübner ist ausgebildete Goldschmiedin und hat in diesem Beruf parallel zum Studium gearbeitet. Ihr Interesse an Schmuck der Antike verfolgt die Preisträgerin jetzt in einer Dissertation weiter. Daniel Bauerfeld (Jahrgang 1979) hat für seine Magisterarbeit im Fach Mittelalterliche Geschichte die 1757 vom Metzer Architekten Jean Antoine im Zuge eines Rechtsstreits zwischen Domkapitel und Abtei St. Matthias angefertigten "Bohnenzehntkarten" aus der Stadtbibliothek erforscht. Laudator Professor Lukas Clemens lobte den interdisziplinären Ansatz, mit dem Bauerfeld das komplexe, bisher unbeachtete Werk hinsichtlich Archäologie, Stadt- und Wirtschaftsgeschichte untersucht hat. So stieß der Forscher auf die erste exakte Aufmessung des Amphitheaters, ermittelte Standorte längst verschwundener Bauten und gewann Aufschlüsse über die Stadtentwicklung, zum Beispiel eine Wachstumsrate des Ortes Olewig von 35 Prozent innerhalb von knapp 50 Jahren. Auch er führt sein Interesse an noch ungehobenem Quellenmaterial Trierer Altkarten in einer Dissertation weiter.

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