Ein Surfer in der Arena

TRIER. (DiL) Vom Strand in das Amphitheater: Fernsehstar Ralf Bauer ("Gegen den Wind") übernimmt bei den Antikenfestspielen 2003 die Rolle des Marc Anton in Shakespeares "Julius Caesar".

Unauffällig schlendert der junge Mann in rotem Pullover und Jeans durch die Stuhlreihen, die vor dem "Jedermann"-Bühnenbild auf dem Domfreihof aufgebaut sind, kauft ein Programmheft, betrachtet die Kulissen. Kreuzte nicht Intendant Lukas-Kindermann gelegentlich mit Reportern, Fotografen und Kameraleuten in seinem Umfeld auf, würde kaum jemand merken, dass mit Ralf Bauer einer der populärsten deutschen Fernsehschauspieler Trier seinen ersten Besuch abstattet. Kein Star hält Hof. Ein interessierter Zuschauer sieht sich den "Jedermann" an. Dass Bauer gekommen ist, ist dennoch kein Zufall. Lukas-Kindermann hat ihn, der als Surfer im Vorabendprogramm bekannt wurde, für Shakespeares "Caesar" engagiert, damit die Antikenfestspiele auch das jüngere Publikum locken sollen.Berührungsängste vor der großen Klassik? Kein Thema für Ralf Bauer. Den "Romeo" hat er auch schon auf der Theaterbühne gespielt. Shakespeare reizt ihn. Von seinem Manager, der auch René Kollo und Elke Sommer betreut, hatte er erfahren, dass Trier einen Marc Anton sucht, und dafür auf ein anderes Angebot verzichtet.Dass er als "Lockvogel" agiert, macht ihm besonderen Spaß: "Dann kommt vielleicht auch mal ein neues Publikum in Kontakt mit klassischen Stücken." Die Kulisse vor dem Dom begeistert ihn, das Amphitheater hat er bisher noch nicht von innen gesehen. Aber es ist jetzt schon sicher: "Das wird eine tolle Sache."

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