Ein liebevoll anschmiegsamer Vamp

Den Abschluss der Konzertsaison gestaltete der Jazzclub Wittlich als ein Open-Air-Konzert. Unangefochtenes Star des Abends war dabei die Sängerin Claudia Gómez aus Kolumbien, eine echte Entdeckung.

 Mit einer Entdeckung konnte der Jazzclub Wittlich beim Saisonabschluss aufwarten: die Sängerin Claudia Gómez aus Kolumbien. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Mit einer Entdeckung konnte der Jazzclub Wittlich beim Saisonabschluss aufwarten: die Sängerin Claudia Gómez aus Kolumbien. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Wittlich. (gkl) Seit einigen Jahren beschließt der Jazzclub Wittlich seine Konzertsaison mit einem Open-Air-Konzert, das sich großer Beliebtheit erfreut. Zugute kommt dem Club dabei der Biergarten des Hotels Lindenhof am Wittlicher Mundwald, das schon seit längerem Heimstatt der Jazzfreunde geworden ist. Hier herrscht eine intime Atmosphäre, in der sich gut musizieren und gut genießen lässt. Da Petrus offensichtlich auch ein Fan guter Musik ist, stand beim diesjährigen Saisonabschluss einem Erfolg nichts mehr im Weg.Christoph Adams, aus Wittlich stammender Jazzpianist, war lange Jahre der Vorsitzende des Clubs. Seine Verbindungen nach Kolumbien schufen den Kontakt zur Sängerin und Gitarristin Claudia Gómez, die unbestreitbar der Star des sommerlichen Abends in Wittlich war. Biergarten, angenehme Temperaturen und wenigstens teilweise Musiker aus Südamerika - war da nicht die Richtung zu einem Abend mit heißen Rhythmen und feurigen Klängen vorgegeben? Nein. Schon nach wenigen Takten musste man erkennen, dass es wohl ein lyrischer Abend werden sollte. Aber was für einer. Alleine stand Gómez auf der Bühne und verzauberte ihr zahlreiches Publikum mit einer Stimme, die es in sich hatte. Mal sanft und schmeichelnd, mal fordernd dominant, liebevoll anschmiegsam und dann auch wieder ein Vamp, die ganze Bandbreite wusste Gómez mit ihrer Stimme abzudecken.Bei den Songs, die Gómez mitgebracht hatte, handelte es sich in erster Linie um eigene Kompositionen wie "Altamira", "Nuestro amor" oder "Si no te quedas", die sie sich natürlich auf den Leib geschneidert hatte. Absolut sicher konnte sie sich dabei auf der Plattform bewegen, die ihre Band ihr schuf. Widerspruchslos akzeptierte das Quintett mit Adams am Keyboard, dem Flötisten Tilmann Dehnhard, Checo Gómez am Bass, Johannes Bockholt an den Drums und dem Percussionisten Javier Reyes, dass Claudia Gómez mit ihrem traumhaften Alt der Star des Abends war. Sie drängten sich nie in den Vordergrund, und gerade das machte die Soloeinlagen der Instrumentalisten, allen voran die von Dehnhard und Adams, zu besonderen Elementen im Gesamtgefüge des Konzerts. Ein großes Erlebnis, bei dem der Wittlicher Club einer Musikerin eine Bühne bot, von der man hoffentlich noch oft hören wird.

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