Eine kugelrunde Sache

TRIER. (gkl) Ein Quadrat ist bekanntlich eine geometrische Figur mit vier Ecken. Was das "Bläserensemble Posaunenquadrat" im Kurfürstlichen Palais zu bieten hatte, war, trotz des Namens, eine runde Sache.

 Als Ensemble heißen sie zwar "Posaunenquadrat". Ihre Musik aber ist eine runde Sache.TV-Foto: Gerhard Kluth

Als Ensemble heißen sie zwar "Posaunenquadrat". Ihre Musik aber ist eine runde Sache.TV-Foto: Gerhard Kluth

Im Rahmen der Reihe "Podium junger Künstler" der Villa Musica war es das Bläserquartett Posaunenquadrat, das in Trier Station machte. Dass man Qualität erwarten konnte, zeigte allein die Tatsache, dass der Rundfunk dieses Konzert mitschnitt. Jan Henneberger, Heesuk Jung, Florian Bankosegger und Georg Schreiber (Studenten von Ehrhard Wetz an der Musikhochschule Mannheim) gestalteten einen ansprechenden Abend. Mit Werken von Daniel Speer und Samuel Scheidt eröffnete das Ensemble seinen Vortrag. Es folgte mit drei Equali ein kurzer Besuch im Oeuvre von Ludwig van Beethoven. Danach widmeten sich die vier Bläser der Musik des 20. Jahrhunderts. Wer eine atonale Klangwelt erwartete, wurde enttäuscht. Frigyes Hidas dreisätziges Quartett hatte deutliche Züge der Romantik, Jan Koetsiers "Fünf Impromptus" spielten zwar durch Einsatz der Dämpfer mit der Klangwelt der Instrumente, legten aber ebenso Wert auf ein tonales Erscheinungsbild. Gleiches galt für die Suite des Polen Kazimierz Serocki. Es war gewissermaßen ein roter Faden, der sich durch den Abend zog. Stilistisch auf die unterschiedlichen Epochen der Kompositionen eingehend, stimmte das Ensemble seine Spielweise in angenehmer Art aufeinander ab. Der Gesamtklang stand im Vordergrund, niemand versuchte, solistisch auszubrechen. Auch intonatorische Problemsituationen wurde unverzüglich erkannt und problemlos aus der Gefahrenzone gebracht. Dies galt auch uneingeschränkt für den humorvollen letzten Teil des Konzertes mit Koetsiers "Falstaffiade" und einem Ausflug in den Jazz zu Hoagy Carmichaels "Stardust" und dem "Hey Jude" der Beatles. Was man sich gewünscht hätte, wäre ein wenig mehr Lockerheit der Interpreten gewesen. Die Art des Auftretens wirkte eine Spur zu akademisch.

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