Elementares Erlebnis

Trier. (gkl) Ausgelassenes Lachen, die Geräuschkulisse von vergnügten Kindern auf einem Spielplatz, kurz: Kinderlärm ist etwas Schönes. Als Hintergrund eines klassischen Konzertes aber kann er sehr störend wirken.

Diese Erfahrung mussten die Mosel Festwochen bei ihrem Konzert "Im Zauber der Elemente" auf der Landesgartenschau in Trier machen. Veranstaltungsort war das Lotto-Forum. Zu Gast bei diesem Sendekonzert des SWR war das Ensemble "Main-Barockorchester Frankfurt". Wer sich nicht zu sehr über die Störungen ärgerte, konnte ein glanzvolles Konzert erleben. Auf der LGS wandten sich die Musiker des Orchesters ganz den Elementen zu. Auf dem Programm fanden sich "Der Sommer" und "La tempesta di mare" aus den 12 Violinkonzerten Opus 8 von Antonio Vivaldi, die Bühnenmusik zu William Shakespeares "The Tempest" von Matthew Locke und die Suite "Les Élémens" des französischen Barockmeisters Jean-Féry Rebel. Das Main-Barockorchester musizierte die Sommer- und Seestürme und das französische Chaos der Elemente in bester Manier. Affektgeladen ergoss sich die Musik, fast rustikal. Für elegante, glatt geschliffene Interpretation war hier kein Platz. Martin Jopp, Solist der beiden Vivaldikonzerte, demonstrierte dem Publikum die Urgewalt der Natur bis in die feinsten Details. Die virtuose Akrobatik, mit der das Ensemble die Noten in Klänge umsetzte, wurde ganz und gar zur Nebensache. Einzig die Inhalte standen im Vordergrund und rissen dass Publikum gleich einem Segelschiff, das in einen Orkan gerät, mit. Allen Störungen zum Trotz war das Konzert ein elementares Erlebnis.

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