"Es geht um unser Überleben"

Hillesheim · Im Hillesheimer KBV Verlag ist der erste deutschsprachige Tibetthriller erschienen. Der Verlag hat damit ein aktuelles Thema aufgegriffen: den Kampf ums immer knapper werdende Wasser. Autor Manuel Vermeer hat dem TV verraten, warum ihm die Geschichte und deren Hintergründe so am Herzen liegen.

"Es geht um unser Überleben"
Foto: (e_bit )

Hillesheim. Seine Mutter kommt aus Indien, sein Vater ist Deutscher, und Manuel Vermeer hat dann, so fern lag das ja nicht, klassische und moderne Sinologie studiert - in Heidelberg, Mainz und Shanghai. Seit mehr als 30 Jahren bereist er asiatische Länder und schreibt Sachbücher - jetzt hat er beim Hillesheimer KBV Verlag mit "Mit dem Wasser kommt der Tod" nicht nur seinen ersten Thriller, sondern auch den ersten deutschsprachigen Tibetthriller überhaupt veröffentlicht.
"Ganz fiktiv ist die Geschichte nicht", sagt Vermeer. Der Thriller sei nunmal "eine hervorragende Möglichkeit, Leser zu erreichen, die ein Sachbuch zum Thema nicht kaufen würden. Und es macht mir Spaß, Wissen unterhaltsam zu vermitteln."

Denn der Autor möchte aufrütteln: "Alle reden von Globalisierung, aber wen kümmert es wirklich, was in entfernten Regionen passiert? Wenn in China oder Indien Staudämme gebaut werden, hat das Auswirkungen auf uns. Es geht nicht nur um Exotik, es geht um unser Überleben."
Vermeer hofft, dass sein Buch eine Diskussion über das wichtige Thema Wasser anregt. "Ohne sauberes Wasser können wir nun einmal nicht leben." Durch die jüngsten verheerenden Erdbeben sei sein Werk "leider hochaktuell". Vielleicht trage es dazu bei, Nepal nicht gleich zu vergessen.

Dass Vermeers Erstlingswerk "Mit dem Wasser kommt der Tod" keinen Eifelbezug hat, aber trotzdem im Hillesheimer KBV Verlag erschienen ist, widerspreche sich nicht, sagt Verleger Ralf Kramp. "Wir veröffentlichen Romane, die vor den unterschiedlichsten Schauplätzen angesiedelt sind" - von der Nordseeküste bis ins "Schwabenländle". "Unsere Sherlock-Holmes-Reihe führt gar durch ganz Europa." Allerdings habe das Buch trotzdem eine Sonderstellung: "Es ist unser erster Roman, der nach Fernost führt. Das ist tatsächlich neu."

Der Verlag mache "immer wieder den ein oder anderen Ausfallschritt", was die Thematik der Bücher betrifft. So gab es beispielsweise Thriller zu dubiosen Praktiken in der Hirnforschung oder zu kriminellen Strukturen bei der Entwicklung von Krebs-Medikamenten. "Warum also nicht ein topaktuelles Thema: der Kampf ums immer knapper werdende Wasser?", meint Kramp. "Wir sind stolz, dass uns gemeinsam mit dem Autor dieser spannende, unterhaltsame und durchaus lehrreiche Thriller gelungen ist."

Darin nimmt Vermeer den Leser mit auf eine Reise nach Qingdao, Shanghai und in den Himalaya - Orte, die er zum Teil aus eigener Anschauung kennt. "Ich war nicht direkt an den im Buch beschriebenen Orten in Osttibet, die für Ausländer auch teils nicht zugänglich sind. Aber in Qingdao, Shanghai und auch in Mumbai bin ich seit Jahrzehnten immer wieder; auch in Tibet und am Mount Everest war ich."

Und der Mann hat ausgerechnet eine weibliche Heldin erfunden, sagt aber, er würde es "nie wagen, mich als Kenner der weiblichen Psyche zu beschreiben", und fügt hinzu: "Aber ja, ich hatte Ratgeber. Und ich bin seit 25 Jahren glücklich verheiratet, das prägt."
Ob seinem Debüt denn auch bald schon ein weiterer Roman folgt? "Oh ja", sagt der Autor. "Ich sitze schon dran."Extra

"Es geht um unser Überleben"
Foto: (e_bit )
"Es geht um unser Überleben"
Foto: (e_bit )

Cora Remy, junge Ingenieurin aus dem Westerwald, will eigentlich nur ihren Kollegen vertreten. Aber ihre Reise nach Tibet entpuppt sich als wahrer Albtraum. Kurz nach ihrer Ankunft entgeht sie nur knapp einem Anschlag, und von einem Moment auf den anderen steckt sie mitten in einer schmutzigen Korruptionsaffäre. Während ihrer Eisenbahnfahrt durch das geheimnisvolle, fremde Land verfolgt ein unbekannter Feind sie bis aufs Dach der Welt. Während der Reise muss sie in Qingdao und Lhasa, in der Abgeschiedenheit eines alten Klosters, im Base Camp des Mount Everest und an den Ufern des Brahmaputra um ihr Leben kämpfen. Doch Schritt für Schritt kommt sie einer gigantischen geplanten Umweltsünde auf die Spur. eib Manuel Vermeer: "Mit dem Wasser kommt der Tod", KBV Verlag, 395 Seiten, 11,90 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort