Explosion von Energie und Emotion

TRIER. Mit reichlich Verspätung kommt "Reamonn" nach Trier. Eigentlich sollte das Konzert bereits im Oktober sein, aber eine Kehlkopferkrankung machte die Absage der gesamten Tour notwendig, jetzt spielen sie am Freitag, 9. Februar, 20 Uhr, in der Arena. Der TV präsentiert das Konzert.

Zuerst vorweg: Wie geht es Ihnen nach Ihrer Kehlkopferkrankung?Reamonn Garvey: Alles wieder gut, alles ok und ich freu mich jetzt wieder auf die Tour.

Wegen dieser Erkrankung musste ja die Tour um einige Monate verschoben werden und die Fans mussten lange warten, wie wollt Ihr sie versöhnen?

Garvey: Wir mussten ja auch drei Monate warten und das Gute an unseren Fans ist ja, dass wir eigentlich alle von der gleichen Mannschaft sind. Was sie durchmachen mussten, mussten wir auch durchmachen. Wir sind jetzt gut vorbereitet und haben große Lust auf diese Tour und ich glaube, wir treffen uns da mit unseren Fans am gleichen Punkt. Ich hoffe, dass es in den Hallen eine Explosion von Emotion und Energie gibt. Es wird eine tolle Zeit sein.

Wie schmerzhaft war denn die Entscheidung, die Tour absagen zu müssen?

Garvey: Es war sehr schwer. Nach dem Termin beim Arzt war ich am Boden. Wir hatten bisher schon mal ein oder zwei Konzerte absagen müssen, aber eine ganze Tour abzusagen, das war ziemlich hart. Aber ich glaube, es war notwendig und es war die richtige Entscheidung. Jetzt wird es besser, wir gehen jetzt auf Europa-Tour und freuen uns total.

Wie waren die Reaktionen der Fans auf die Absage?

Garvey: Es gab tonnenweise Briefe, das hab ich in der Form noch nie erlebt. Ich hab schon ab und zu einen Brief bekommen - meistens von meiner Mutter - aber auf einmal einen Berg von Briefen zu haben, das war ziemlich beeindrucken. Ich hatte mich eigentlich von der Welt abgeschottet, als meine Stimme heilen sollte. Nach drei, vier Wochen war ich wieder offener, und unser Management hat mir diesen Eimer mit den ganzen Briefen geschickt und ich hab sie mir an einem Abend alle durchgelesen, hab dafür acht Stunden gebraucht. Es war unfassbar und sehr beeindruckend. Das gab mir noch mehr Energie für die Tour und für alles. Die treue unserer Fans hat mich sehr begeistert. Ich glaube, dass unsere Fans eine große Show verdient haben und wir werden versuchen, sie ihnen zu geben.

Am 19. Januar startet jetzt Eure verlegte Tour. Seid Ihr schon nervös?

Garvey: Absolut. Das erste Konzert in Berlin ist schon ausverkauft und es wird auf jeden Fall aufregend, es ist schon jetzt aufregend. Ich schlafe auch nicht mehr so wirklich gut. Es geht einem auch viel durch den Kopf, die Vorbereitungen, die Erwartungen und Ängste, die sind alle da. Aber ich freu mich, wieder auf die Bühne zu dürfen, es ist wie Weihnachten.

Warum ist Euer viertes Album eigentlich Euer bestes?

Garvey: Wir haben eigentlich nach jeder Platte das Gefühl, dass diese jetzt die beste ist, weil wir immer versuchen, aus der letzten Platte zu lernen. Wir haben uns auch genug Zeit genommen, die Platte zu schreiben und haben mit einem sehr guten Produzenten gearbeitet. Wir sind alle von dieser Platte überzeugt, erwarten aber natürlich, dass die nächste Platte noch besser wird. Diesen Anspruch muss man aber auch haben, sonst macht es keinen Sinn.

Glaubwürdigkeit und Originalität sind im Musikgeschäft sehr wichtig. Worin hebt ihr euch von anderen Bands ab, was ist das Besondere an Reamonn?

Garvey: Ich glaube, es gibt immer welche, die uns mit anderen Bands vergleichen. Das ist immer so, die Leute brauchen eine Markierung, wollen einen einordnen. Ich finde das auch okay, aber eine Band braucht eine eigene Identität und ich hoffe, dass wir unsere eigene Identität schon geschafft haben.

Worin zeichnet sich diese Identität aus?

Garvey: Wenn Leute über die Musik sprechen ohne das Gefühl zu haben, die Musik vergleichen zu müssen. Man spürt das Ganze eher, das ist schwierig in Worte zu fassen. Aber ich weiß jetzt, dass wenn die Leute von Reamonn sprechen, dass sie wissen, worüber sie reden.

Das Gespräch mit Reamonn Garvey führte unser Redaktionsmitglied Christian Brunker

Karten für das Konzert gibt es ab 38,20 Euro in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets

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