Exquisites, Exklusives

PRÜM. (gkl) Zu den großen Zentren des deutschen Konzertlebens zählt das Eifelstädtchen Prüm wahrlich nicht. Aber auch hier gibt es beachtliche musikalische Aktivitäten. Bester Beweis dafür war das Gastspiel des Karlsruher Kammerquintetts im Regino-Gymnasium.

Die Tatsache, dass sich der Kontrabassist Joachim Fleck, ein Sohn der Stadt und ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums, die Ehre gab, war eher eine lokale Besonderheit. Das musikalische Ergebnis aber, mit dem Fleck und seine Mitstreiter in Erscheinung traten, verdiente es, auch von Musikfreunden ohne den heimatlichen Bezug beachtet zu werden.Mit Stefan Skiba, Katrin Adelmann (Violine) und Peter Trexler (Violoncello) hatte Fleck Orchesterkollegen des badischen Staatstheaters mitgebracht. Die Bratscherin Keiko Yoshino kennt Fleck durch seine Lehrtätigkeit an der Musikhochschule in Freiburg. Zusammen bildete das Quintett eine harmonische Gemeinschaft, die ihrem Publikum kammermusikalisch Exquisites und Exklusives zu bieten hatte. Den Auftakt bildete die C-Dur Sonate von Gioacchino Rossini. Mit dem sich anschließenden Quintett g-Moll von George Onslow aber machten viele Zuhörer wohl zum ersten Mal Bekanntschaft. Das Ensemble nutzte die Gelegenheit, durch ihr sehr engagiertes Spiel zu zeigen, dass Onslow zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.An die musikalische Bedeutung des Opus 77 von Antonin Dvorák freilich konnten beide Werke nicht heranreichen. Das klangliche und technische Gleichgewicht, mit dem sich das Ensemble auszeichnete, ließ die Inhalte des Werkes deutlich hervortreten. Die Zuhörer erlebten ein subtiles Miteinander der Künstler, wodurch die farbige und abwechslungsreiche Prächtigkeit des Werkes erstrahlen konnte.

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