Feardotcom

(U. M.) Die Internetseite "feardotcom" befriedigt die voyeuristischen Begierden ihrer Besucher mit ungefilterten Folterungen von hilflosen, verängstigten Frauen. Außerdem droht sie manchen Besuchern an, dass sie binnen 48 Stunden sterben werden.

Ein Polizist und eine Ermittlerin vom Gesundheitsamt stoßen bei der Untersuchung bizarrer Todesfälle auf "feardotcom" und müssen feststellen, dass die Versprechungen auf baldiges Ableben keine leere Drohung sind. Es gibt dümmere Prämissen für Gänsehaut. Die Konzeptmixtur aus Internet, Snuff-Grusel und okkult umflortem Rache-aus-dem-Jenseits-Motiv hat ihre Momente. Selbst die Einbindung eines psychopathischen Mörders (Stephen Rea, der als moderner Jack the Ripper allerdings wenig geeignet ist) sowie herkömmliche Polizeiaspekte mögen noch angehen. Aber das Dialogbuch hält nur Standardsätze bereit, die offenkundig billigen Dekors beschwören bewährte "Sieben"-Düsternis, und an sich versierte Akteure aus Hollywoods zweiter Reihe (Stephen Dorff, Natasha McElhone) müssen sich mit papiernen Charakterskizzen herumplagen. Vereinzelte brachial gesetzte Schock- und Ekelaspekte nützen jedoch wenig, wenn sich im Gesamtwurf doch wieder nur geistige Unbedarftheit mit visueller Halbherzigkeit paart. (Cinemaxx, Trier)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort