Feinfühliger Ausdruck

Trier. (gkl) Einen gelungenen Kammermusikabend hat das Pesori-Trio im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Trier gestaltet.

Musikschulen treten im öffentlichen Konzertbetrieb meist in Form von Schülervorspielen in Erscheinung. Da zeigt sich dann, was die Lehrer ihren Schülern vermittelt haben - oder auch nicht. Bei der Musikschule der Stadt Trier aber gibt es auch regelmäßig Konzerte des Lehrkörpers. Jüngst war es das Pesori-Trio, bestehend aus dem Geiger Peter Harig, Sonja Lehrke (Violoncello) und Richard Ufer am Flügel. Verstärkt wurde das Ensemble durch die Klarinettistin Katrin Stecker. Zugegebener Maßen sind alle vier Musiker im Trierer Musikleben keine unbekannten, weshalb man sich im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum durchaus auf einen Kammermusikabend mit gehobenem Anspruch freuen durfte. Die Werke kamen von Claude Debussy (Klaviertrio G-Dur), Darius Milhaud (Suite Opus 157b), Charles Ives (Largo) und Johannes Brahms (Klaviertrio Nr. 3, Opus 101). Debussy selbst hatte seine Komposition "Premier Trio en Sol" genannt, was darauf schließen lässt, dass er noch weitere Werke dieser Art verfassen wollte. Nach der Interpretation durch das Pesori-Trio kann man nur nachdrücklich bedauern, dass dies nicht geschah. Gründlich hatten die drei das Werk erforscht, ihm Leben eingehaucht. Das Ergebnis: eine angeregte Unterhaltung zwischen drei gleichberechtigten Diskutanten, deren scharf akzentuierte Argumentation von den Zuhörern mühelos nachvollziehbar war. Gleiches galt für das c-moll-Trio von Brahms. Ausdrucksstark aber trotzdem feinfühlig vertrat jeder Musiker seine Position, wodurch sich ein bis ins Detail melodisch-harmonisches Gefüge ergab. Daran änderte sich auch nichts, als Stecker den Platz mit Lehrke tauschte. Nur das insbesondere in der Milhaudschen Suite der nachdenkliche, ernste Tenor gegen einen fröhlich beschwingten, teilweise ausgelassenen vertauscht wurde. Stecker brachte mit ihrer Klarinette zwar eine neue Klangfarbe ins Spiel, dass hohe Niveau, auf dem sich die Musiker bewegten, blieb jedoch unverändert bestehen. Fazit: Der Abend war ein voller Erfolg für die Lehrer der Musikschule .

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