Film ab - Die KinoKolumne "Der Hobbit - die schlacht der fünf heere"

Reisen verändern. Als Peter Jackson 1999 mit den Dreharbeiten zu "Der Herr der Ringe" begann, war der neuseeländische Regisseur nur eingefleischten Horrorfilmfans ein Begriff.

 Der Ring hat ihm gute Dienste geleistet: Martin Freemann als Bilbo Beutlin in „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“. Foto: Warner Bros. Entertainment Inc.

Der Ring hat ihm gute Dienste geleistet: Martin Freemann als Bilbo Beutlin in „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“. Foto: Warner Bros. Entertainment Inc.

15 Jahre später geht seine Reise nach Mittelerde (vorerst) zu Ende. Aus J.R.R. Tolkiens literarischem Universum voller Zwerge, Elben und Hobbits hat Jackson sechs Kinoepen auf die Leinwand gezaubert. Auf "Der Herr der Ringe" (2001-2003) folgte dessen Vorgeschichte "Der Hobbit" (2012-2014). Der kleine Neuseeländer hat es damit zu Weltruhm gebracht. An diesem Montag erhielt er einen Stern auf Hollywoods Walk of Fame. Gemeinsam mit "Harry Potter" (2001) haben Jacksons Filme bewiesen, dass Fantasy nicht nur eine Nische für Nerds, sondern auch massentauglich ist. Für Reihen wie "Die Chroniken von Narnia" (ab 2005) oder etwa die Fernsehserie "Game of Thrones (seit 2011) hat Jackson die Tür weit aufgestoßen. Mit "Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere" endet für den Meisterdieb Bilbo Beutlin (Martin Freeman) eine lange Reise. Die Leere danach rückt der Film geschickt ins Bild. Auch im letzten Teil bleibt Peter Jackson detailverliebt. Bereits die Exposition enthält den Film im Kern. "Die Schlacht der fünf Heere" erzählt von der Macht des Goldes. Und davon, wie die Gier danach einen verändert, wie sie Freunde entzweit und Gewalt heraufbeschwört. Auch visuell gibt der Aufgalopp den Ton des letzten Teils vor. Der dritte Film fällt wesentlich düsterer aus als die vorangegangenen. Bis auf wenige Scherze ist "Die Schlacht der fünf Heere" - der Titel verrät es bereits - ein ernster Kriegsfilm. Was die 3D-Technik und die Effekte betrifft, ist Jackson erneut auf der Höhe der Zeit. Dennoch erreicht die Schlacht nicht die Intensität und die Spannung aus "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme" (2002). Im Kampfgetümmel geraten zu viele Figuren zudem zu bloßen Statisten. Nach all dem Getöse stellt sich so auch beim Zuschauer eine gewisse Leere ein. Wer die Leere in Mittelerde füllt, ist offen. Die Rechte an weiteren Werken J.R.R. Tolkiens sind (noch) nicht frei. Vielleicht geht Peter Jacksons Reise ja doch noch weiter. Falk Straub Der Film läuft in Trier, Bitburg, Prüm, Daun und Bernkastel-Kues.

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