Film ab - Die Kinokolumne: "A world Beyond"

Das Kino ist ein Platz für Träumer. In der geschützten Dunkelheit des Saals ermöglicht es den Zuschauern, ihren Alltagssorgen zu entfliehen.

Führt die Geschichte in die Zukunft, wird es aber meist ungemütlich. Eine Entwicklung, die Walt Disney nicht gefallen hätte. Bereits 1955 hat der Micky-Maus-Erfinder in seinem Themenpark in Kalifornien einen Bereich eingerichtet, in dem er seine positive Vision der Zukunft zeigte: Tomorrowland. "A World Beyond", der im Original wie der Bereich aus dem Disney-Themenpark heißt, bringt diesen Blick ins Übermorgen nun auf die Leinwand. Den Part der Träumerin übernimmt die Jugendliche Casey (Britt Robertson). In der Schule lässt sie sich von den negativen Zukunftsprognosen der Lehrer nicht entmutigen. Angesichts des Klimawandels, der Hungerkatastrophen und Kriege verfällt Casey nicht in Fatalismus, sondern fragt nach Auswegen. Als sie in den Besitz einer magischen Anstecknadel gelangt, beginnt das Abenteuer. Berührt Casey die kleine Blechplakette, findet sie sich an einem anderen Ort wieder. Was es damit auf sich hat, sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Beim Versuch, die Welt vor den im Unterricht skizzierten Horrorszenarien zu retten, trifft Casey auf einen anderen Träumer. Mit dem Wissenschaftler Frank (George Clooney) begibt sie sich auf einen Trip durch Raum und Zeit. Zwei Oscars hat Regisseur Brad Bird schon gewonnen. "Die Unglaublichen" (2004) und "Ratatouille" (2007) wurden jeweils als bester Animationsfilm ausgezeichnet. Dass er auch Actionkino kann, bewies Bird 2011 mit dem vierten Teil der "Mission: Impossible"-Reihe. In "A World Beyond" verbindet er nun beide Welten. Sein jüngster Film ist perfektes Abenteuerkino für die Kleinen, das selbst Erwachsenen die Augen übergehen lässt. Dem Ideenreichtum scheinen keine Grenzen gesetzt. Da wird schon einmal eine Badewanne zum Fluchtgefährt oder ein berühmtes Bauwerk zur Abschussrampe einer Rakete. Trotz vieler Wendungen gelingt es Bird, die Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu halten. Die Chemie zwischen den Figuren passt ebenso wie das Timing. Mit schlagfertigen Dialogen und jeder Menge Situationskomik hat der Film das Zeug zum Klassiker. Das für Disney obligatorische Happy End mag manchem Pessimisten zwar übel aufstoßen, für einen Film, der sich vornehmlich an ein junges Publikum richtet, kann eine positive Botschaft jedoch nicht falsch sein. Falk Straub Der Film startet in Kinos in Trier, Daun und Bernkastel-Kues.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort