Freunde über Grenzen hinweg

TRIER. Ein grenzüberschreitendes künstlerisches Freundschaftstreffen findet derzeit in der Trierer Tufa statt, und das gleich in zweifacher Hinsicht. Die sieben Künstler der Schau "Entre amis" sind nicht nur allesamt miteinander befreundet, sie sind auch den Kunstfreunden in und um Trier seit langem vertraut.

"Freunde tun mehr not, denn Feuer, Wasser und Brot" pflegten die alten Römer zu sagen. Auch die sieben Künstler aus drei Ländern, die derzeit in der Trierer Tufa eine gemeinsame Ausstellung bestreiten, profitieren vom seelisch-geistigen Austausch und dem anregenden Miteinander einer gelungenen Freundschaft. "Entre amis" (Unter Freunden) heißt die Schau in der Trierer Tuchfabrik. Als "Wächter" scheinen Guy Charliers ernste "Stelen" aus Holz und Schmelz-Elementen von der Mitte aus den Raum zu überblicken. Zuweilen fügt der Trierer Bildhauer seinen Skulpturen den gefügigen Kalkstein als drittes Element hinzu. Gleichwohl: Am eindrucksvollsten bleiben jene Arbeiten, bei denen sich der Künstler auf zwei Materialien beschränkt. Die strengen metallenen Porträtbüsten auf ihren hölzernen Sockeln, deren Risse und Schrunden von der Vergänglichkeit des Materials erzählen, sind ein eindringliches Sinnbild von der Anfälligkeit des Körpers und der unanfechtbaren Überlebenskraft des Geistes. Von Geist und Feinsinn zeugen die kleinen Skulpturen des Luxemburgers Bertrand Ney. Mit seinen kleinformatigen Kalksteinblöcken schafft er diesmal dem Vergessen einen Raum. Mit der Natur des Menschen und den ihn umgebenden Elementen beschäftigt sich seit langem der Saarländer Rolf Viva in vielfältiger Form. Vor nicht allzu langer Zeit waren in Trier seine Kohle- und Erde-Bilder zu sehen. In der Tufa hat der Künstler jetzt seine Vorstellung von den Elementen als Grenzgang zwischen Malerei und Objektkunst in großen farbigen Wandobjekten abstrahiert, die der Schau gleichsam einen festen Rahmen geben. Wo Viva seine Idee als Zeichen und Farbe formuliert, kehrt der Franzose Thierry Devaux mit seinen erdfarbenen Naturbildern aus dem französischen Süden im Wortsinn zu den "Wurzeln" zurück. Treu geblieben ist sich Meike Porz (auch sie hat bereits mehrfach in Trier ausgestellt) mit ihrem malerischen Beitrag aus der Provinz des Menschen. In den 23 kleinen Tafeln des "Journal Curieux" der Pfälzerin sind witzige und ein klein wenig absurde Geschichten vom Menschsein zu lesen. Geschichten aus der virtuellen Welt des Internets erzählt Alain Simon. Seine "Tageszeichnungen" sind so spannend, als wären sie das wirkliche Leben. Bleibt noch Rainer Czech aus Trier, der sich seit geraumer Zeit mit seinen geometrischen Papier-Arbeiten auf dem Weg in den Bildraum aufgemacht hat. Bis 21. März, Di.-Fr. 14-17, Sa., So. und feiertags 11-15 Uhr Finissage: 20.März, 16.30 Uhr, in der Tuchfabrik Trier.

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