Frühlingsgefühle in Triers Kultur

TRIER. Straßentheater, Ausstellungen, Zirkus, die Pop- und Chorszene der Stadt: Trier lockt zur Eröffnung des 14. rheinland-pfälzischen Kultursommers Anfang Mai mit einem ansehnlichen Programm. Institutionen und Unternehmen der Region ziehen dabei an einem Strang.

Der Frühling hat sogar den Tagungsraum Gangolf im Trierer Rathaus erreicht. Wo sonst der Stadtvorstand in tristem Graubraun tagt, steckten bunte Windrädchen auf den Tischen. Kultusminister Jürgen Zöllner und Triers Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink hatten zur Pressekonferenz eingeladen, um die gute Nachricht zu verkünden: Vielfarbig soll er werden, der 14. Kultursommer Rheinland-Pfalz, und sein Eröffnungsfest findet in Trier statt - vom 6. bis zum 8. Mai. Die Organisatoren versprechen "ein großes Kulturfest für die ganze Familie bei weitgehend freiem Eintritt". Entsprechend populär und weit gespannt wird der dreitägige Veranstaltungsreigen ablaufen. An der Porta Nigra treten hochklassige Bands auf - darunter die legendären "Reminders" und die HGT-Bigband. Die "mobile spielaktion" organisiert ein Kinder und Jugendfest. Unter dem Titel "Singendes Rheinland-Pfalz" wird eine "Chormeile" zwischen Hauptmarkt und Porta nigra aufgetan. Am 7. und 8. Mai tummeln sich in der Innenstadt Vertreter der internationalen Straßentheater- und Straßenmusikszene, und zum Abschluss spielt Josef Still an der Domorgel im Duett mit dem niederländischen Glockenspiel-Spezialisten Boudewijn Zwart. Projektstart "Schwing!" mit Glockengeläut

Anschließend läuten die Glocken von Dom, St. Gangolf und Basilika das Projekt "Schwing!" ein. Bis zum 30. September veranstaltet die Tufa dazu Ausstellungen, Lesungen, Symposien, Konzerte und Theater. Freilich fehlen Trierer Theater und Philharmonisches Orchester Trier beim Kultursommer-Start. Das begründete Kulturdezernent Holkenbrink mit dem Hinweis auf bereits feststehende Planungen. Zwei Projekte verdienen besonderes Interesse. An allen drei Eröffnungstagen spielt der schwedische "Cirkus Cirkör" sein Programm "99% unknown" im Zelt an den Kaiserthermen. Neun Artisten und drei Musiker erzählen in Bildern Geschichten aus dem Inneren des Körpers. Und bis zum 5. Juni ist in den Viehmarktthermen die Ausstellung "Phänomenon Rheinland-Pfalz" zu sehen - Technik, Mathematik und Naturwissenschaft zum Anfassen. Dazu bauen Universität und Fachhochschule in der Fahrstraße eine "Straße der Wissenschaft" auf. Das ist nicht nur ein Feld für Entdeckungen, sondern passt auch zum Kultursommer-Motto "Kultur und Wissenschaft". 200 000 Besucher werden erwartet. 320 000 Euro soll der dreitägige Spaß kosten, 150 000 Euro kommen von der öffentlichen Hand. Den Rest teilen sich Sponsoren. So sind die bunten Windrädchen mehr als nur optische Apercus. Sie spiegeln auch die Marketing-Aktivitäten in Sachen Kultur. Tatsächlich ziehen diesmal alle an einem Strang. Neben Universität und Fachhochschule, neben Tourist Information und Entwicklungsgesellschaft Petrisberg haben sich auch namhafte Unternehmen stark gemacht. So verspricht die Eröffnung auch kulturpolitisch eine Art Familienfest zu werden. Info: Kulturbüro Trier, Tel. 0651/460290, www.trier.de und Kultursommer Rheinland-Pfalz, Tel. 06131/288380, www. kultursommer.de

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