Ein Kinderstück? Mitnichten. Auch wenn das musikalische Märchen "Peter und der Wolf", das Sergej Prokofjew im Jahr 1936 schrieb, kindgerechte Züge trägt, ist es mehr als ein Kinderstück. Der Komponist hatte zwar ohne Frage erzieherische Ambitionen. Aber auch Erwachsene können von den reichen und charakteristischen Instrumentalfarben profitieren, die Prokofjew einsetzt und mit denen er Personen und Situationen außerordentlich plastisch beschreibt. Das Philharmonische Orchester der Stadt Trier wird dieses Werk am Sonntag, 18. Dezember, um 11 Uhr im Trierer Theater spielen. Alexander Ourth vom Schauspiel spricht die Zwischentexte, die von Prokofjew selber stammen. Generalmusikdirektor István Dénes wird nicht nur dirigieren, sondern auch erklären, wie Klangfarben zu Stande kommen und wie anschaulich sie sein können. Mit dieser Veranstaltung fügt das Trierer Theater einen weiteren Baustein in sein Konzert-Konzept ein. Über die traditionellen Sinfoniekonzerte hinaus soll das Besucherpotenzial erweitert werden. Das Philharmonische Orchester spielt mittlerweile in den Schulen und veranstaltet im Theater Konzerte für Schüler. Es musiziert mit jungen Solisten. Und die Orchestermitglieder gehen auch in die Schulklassen und erklären ihre Instrumente. Letzter Baustein ist jetzt das Familienkonzert. Auch von "Peter und der Wolf" seien auf Nachfrage weitere Aufführungen in den Schulen möglich, sagte Musikdramaturg Peter Larsen. In den 1980 er-Jahren waren Familienkonzerte beliebte Veranstaltungen, die manchmal mehrere tausend Besucher anzogen und im Amphitheater fröhliche Picknick-Stimmung auslösten. Dass auch die neue Idee "Familienkonzert" beim Publikum ankommt, steht bereits jetzt fest: Für das Konzert am Sonntag gibt es nur noch Restkarten. So ähnlich sieht es auch am Samstagabend um 19.30 Uhr bei der Premiere von Donizettis komischer Oper "Der Liebestrank" aus. Inzwischen steht auch die endgültige Besetzungsliste: Neben Eric Rieger als Nemorino singen Anette Johansson (Adina), Andreas Scheel (Belcore) sowie der Gast Frank Blees (Dulcamara) die Hauptrollen. Die musikalische Leitung hat Franz Brochhagen, Regie führt Rupert Lummer, das Bühnenbild stammt von Manfred Breitenfellner. Die Handlung spielt in Lummers Inszenierung auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff. Auch beim "Liebestrank" bietet das Theater unter dem Motto "Eat&Art" ein italienisches Menü vor der Vorstellung an. Karten, Infos und Reservierungen: (0651) 7181818