Nur vier Jahre nach der letzten Produktion des beliebten Johann-Strauß-Schmankerls führt der Intendant diesmal höchstpersönlich Regie. Für die Hauptrolle des Herrn von Eisenstein konnte er Thomas Kießling gewinnen, den soeben mit CD-Gold ausgezeichneten Trierer Tenor. Seine Ehefrau Rosalinde singt Anette Johannson, als Prinz Orlofsky dürfte Eva-Maria Günschmann ein weiteres Mal brillieren. Für die kabarettistisch angehauchte Sprechrolle des Gefängniswärters Frosch hat sich Lukas-Kindermann etwas Ungewöhnliches einfallen lassen: Mit dem philosophischen Trunkenbold gibt Volkssänger und -schauspieler Helmut Leiendecker sein Debüt im "großen" Theater.Wie die Trierer Mundart-Legende nach Wien ins Gefängnis geraten ist, bleibt vor der Premiere noch geheim - ebenso wie Froschs bissige Anmerkungen zu Erscheinungen des lokalen Geschehens. Nur den Autor der Trierischen Frosch-Texte hat der Intendant kürzlich beim Operncafé verraten: TV -Redakteur Dieter Lintz hat die Mono- und Dialoge mit frechem Lokalkolorit versehen. Das Bühnenbild von Maroine Dib spielt ebenso wie die Inszenierung auf die Entstehungszeit nach der großen Wiener Börsenpleite an: Eine Blütezeit der Gauner, Gaukler und Betrüger.Das passt zur Verwechslungskomödie "Fledermaus", wo keiner ist, was er zu sein vorgibt. Eisenstein soll ins Gefängnis, geht aber auf den Ball, sein Nebenbuhler landet an seiner Statt in der Zelle, der Gefängnisdirektor verkleidet sich als Adliger, Eisensteins Frau als ungarische Gräfin. Kammerzofen spielen Schauspielerinnen, jeder blufft jeden, und irgendwann weiß niemand mehr, wo er dran ist. Auf eine wilde Ballnacht folgt ein ernüchternder Morgen im Gefängnis.Generalmusikdirektor Istvan Dénes steht am Pult, wenn am Samstag, 19.30 Uhr, die Premiere steigt. Für die weiteren Vorstellungen empfiehlt sich die rechtzeitige Reservierung von Tickets unter 0651/718-1818.