Gewinnen will er nicht

TRIER. Zu einem "Gipfeltreffen" kommen am Wochenende Kinder und Jugendliche aus der Region zusammen: In der Aula des Schulzentrums Mäusheckerweg in Trier findet der Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" statt. Einer der Teilnehmer ist der 15-jährige Hornist Markus Steffes aus Pfalzel.

Nur wenige Tage ist noch Zeit bis zum Auftritt bei "Jugend musiziert". Für Markus Steffes aber kein Grund zu Unruhe oder gar Nervosität. "Ich habe zwar noch nie an dem Wettbewerb teilgenommen. So schlimm kann das aber gar nicht werden", stellt er ganz sachlich fest. Und er ist sich sicher, dass am Sonntag, wenn er mit Vorspielen an der Reihe ist, Mama, Papa und seine Lehrerin aufgeregter sein werden als er selber. Nachdem er vor etwa fünfeinhalb Jahren mit dem Hornspielen angefangen hat, musiziert er inzwischen in Jugendorchester und Musikverein Pfalzel sowie im Kreisorchester Trier-Saarburg. Doch die Wettbewerbs-Situation unterscheidet sich von den gewohnten Darbietungen. Für Markus kein Anlass zur Sorge. Ihm geht es vor allem um das Dabeisein. Nach Ansicht von Lehrerin Anke Rieff, Hornistin in der Philharmonie Trier, stellt der Regionalwettbewerb eine gute Möglichkeit dar, dass sich einzelne Schüler in ihren Altersgruppen und Leistungsstufen vergleichen können. "Mir ist es wichtig, dass jeder Einzelne mit sich zufrieden ist, dass er aus dem Wettbewerb geht und sagen kann, er habe sein Bestes gegeben", betont die Berufsmusikerin. Markus Steffes übt in jüngster Zeit intensiver als gewöhnlich. Schließlich gilt es ja auch, ein anspruchsvolles dreiteiliges Programm zu erarbeiten. Begleitet von Anastasya Valek am Klavier wird der Hornist ein Rondo von Mozart, eine Sonatina von Kofron und eine Reverie von Glasunow vortragen. Ginge es nach Mutter Steffes, würde der Sohnemann jeden Tag alle Stücke mehrmals spielen. Ungewohnt ist für den Hornisten das Zusammenspiel mit dem Klavier. Obwohl er Erfahrung im gemeinsamen Musizieren hat, stellt die Begleitung durch das Piano eine neue Herausforderung dar. Ob er sich vorstellen könne, Musik zum Beruf zu machen? Festlegen will sich der 15-Jährige nicht. Aber er würde sehr gerne in einem Militärorchester wie dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr musizieren. Dazu aber müsste er ein zweites Instrument spielen und Musik studieren. Die Überlegung, jetzt mit Klavierunterricht anzufangen, begeistert Markus nicht. Lieber erarbeitet er sich die Filmmusiken von "Herr der Ringe" und "Harry Potter" mit CD-Begleitung und musiziert in seinen Vereinen. Außerdem gibt er zwei Jungen Unterricht. Dass er im 9. Schuljahr keinen Musikunterricht hat, bedauert Markus Steffes sehr. "Schließlich hatte ich immer eine Eins in dem Fach!" Damit es musikalisch nicht zu langweilig wird, hört er am liebsten HipHop oder Rock.Hauptsache Mitmachen

Welche Ziele sich der Neuling für seine Premiere gesteckt hat? "Weiterkommen ist nicht unbedingt in meiner Planung", gesteht er. Mitmachen und gut spielen - das ist es, was Markus Steffes will. Wenn er dann noch einen vorderen Platz erzielt, "wäre das natürlich eine nette Überraschung". Zeitplan, Samstag: Blockflöte, Querflöte, Trompete/Posaune/Tenorhorn (jeweils ganztägig), Gitarre und Klavier 4-hdg (nachmittags); Sonntag: Klarinette (ganztägig), Saxofon (vormittags), Horn und Schlagzeug-Gruppe (nachmittags). Es sind 173 Anmeldungen zur Wertung eingegangen, hinzu kommen 20 Gäste bei den Schlagzeug-Gruppen.

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