Groupies Forever

(U. M.) Zwei Groupies treffen sich nach zwanzig Jahren wieder. Während Suzette immer noch den Mythos von Sex, Alkohol und Rock lebt, ist Vinnie zum braven Heimchen am Herd für Mann und Töchter verkommen und will von ihrer alten Freundin nichts mehr wissen.

Doch die Dinge ergeben sich ganz anders. Eine boulevardeske Komödie, die das Konzept von den ungleichen Kumpels, die sich über alle Wider- stände (und Logik) hinweg zusammenraufen, diesmal auf zwei Frauen münzt. Auch die reiferen Semester haben es noch faustdick hinter den Ohren, und mit Goldie Hawn (Suzette) und Susan Sarandon (Vinnie) haben sich zwei Aktricen gefunden, die in ihren höchst verschiedenen Rollen von Beginn an tüchtig auf die Tube drücken und zur flotten Garderobe auch sonst wenige Anzeichen von Traurigkeit erkennen lassen. Mit seiner unverhohlenen Pikanterie ist "Groupies Forever" eine erfreulich konsequente Sexkomödie über Erwachsene für Erwachsene. Die Geschichte entwickelt sich mit einer durchdachten Handlung, die sich immer wieder zu entwaffnend komischen High- lights aufschwingt, aber auch ernste Töne nicht missachtet. Die sonst arg quirlige Goldie Hawn zeigt dabei ihr Potenzial fürs Bittersüße, während Susan Sarandon Hausmütterchens Aufbruch zum kessen Spät-Punk proben darf. Bei so viel Frauenpower müssen die Männer naturgemäß kürzer treten, aber Geoffrey Rush gibt als Hypochonder Harry ein absolut liebenswertes Spleen-Paket am Rande, und Robin Thomas glänzt als Vinnies glatter Anwaltsgatte. Es sind also vor allem die Schauspieler, die dem Film Amüsement und Substanz einimpfen, und sie machen das wirklich gut. (Broadway, Trier)

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