Gute Musik unter die Leute bringen

WITTLICH. Das zehnjährige Jubiläum hat der Musikkreis Stadt Wittlich schon hinter sich. Ins elfte Jahr startet der städtisch unterstützte Privatverein mit einem Klavierkonzert und hohen Ansprüchen.

Seine Gründung wurde in der regionalen Kulturszene kritisch betrachtet. Denn die Stadt Wittlich forcierte die Etablierung des Musikkreises, um sich aus der Organisation von Konzerten zurück zu ziehen. Aber die Operation ist gelungen und der Patient lebt. Im elften Jahr seines Bestehens erfreut sich der "Musikkreis Stadt Wittlich" ungeschmälerter Beliebtheit. Während die Stadt pro Saison fünf Konzerte veranstaltete, ist der Musikkreis mit zehn dabei. Auch die Besucherzahl hat sich verdoppelt. Dabei hat sich der Vorstand des Vereins nicht zu populistischen Programmen hinreißen lassen. Er veranstaltet Kammermusik mit dem ganz konservativ-soliden Anspruch, gute Musik unter die Leute zu bringen. So nimmt das Programm zwar Rücksicht auf Hörer-Gewohnheiten, zielt aber immer auf gutes Niveau. Ein Höhepunkt wird der Auftritt des "Trio Fontenay" mit Werken von Beethoven, Debussy und Schubert (11. Februar) sein. Das "Nomos-Quartett" (4. Juni) unternimmt unter dem Titel "Hommage an Schubert" mit einem Quartett von Adriana Hölszky und zwei Schubert-Quartetten einen vorsichtigen Schritt in die Gegenwart. Schließlich verspricht auch das Moyzes-Quartett mit Christoph Soldan (14. November) eine Entdeckung. Mozarts Klavierkonzerte KV 414 und KV 449 entfalten in den Fassungen für Klavier und Streichquartett (vom Komponisten) jedenfalls einen ganz besonderen Charme. Und die "Hebräischen Melodien" am 27. Januar versprechen neue Zugänge zur Musik. Parallel dazu wird die Ausstellung "Komponisten der Neuen Jüdischen Schule" eröffnet. Die Konzertreihe beginnt am Freitag, 18. September, um 20 Uhr in der Synagoge mit einem Klavierabend. Markus Becker spielt Werke von Bach, Brahms und Reger, sowie die 2. Klaviersonate von Hermann Schroeder. Der Musikkreis hat bis jetzt immer einen ausgeglichenen Haushalt zustande gebracht. Die Stadt zahlt derzeit 13 000 Euro im Jahr, stellt die Synagoge zur Verfügung, und einige Sponsoren beteiligen sich an der guten Sache. So bleibt der Eintrittspreis mit 15 Euro niedrig. Weitere Informationen: 06571/5746 und www.musikkreis-stadt-wittlich.de

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