Am Freitag pilgern auffällig viele junge Mädchen und auch einige Jungs durch die Trierer Innenstadt, belagern das Trierer Südbad oder die Burger King Filiale am Hauptmarkt. Ausnahmezustand in Trier. Bewaffnet mit bedruckten T-Shirts, bunten Postern und Fotoapparaten haben sie nur ein Ziel: die fünf Jungs der deutsch-amerikanischen Boygroup "US 5" treffen und ihnen möglichst nahe kommen. Ganz einfach ist das allerdings nicht, denn mehrere tiefschwarz gekleidete Sicherheitsleute sowie ein stets wachsamer Manager passen auf, dass den Shootingstars bei ihrem Besuch in Trier niemand zu nahe tritt. Die Sänger und - wie es sich für eine Boygroup gehört - Tänzer wurden durch den Popmogul Lou Pearlman, der beispielsweise den "New Kids on the Block" auf die Bühne half, zusammengecastet. Im deutschen Fernsehen konnten jugendliche Fans bei "Big in America" zuschauen, wie aus Chris Watrin aus Köln und Michael Johnson aus Mainz weltbekannte Mitglieder der Truppe "US5" geworden sind. Mittlerweile stehen sie mit ihrem Hit "Maria" an der Spitze der deutschen Charts und reisen seit Wochen ununterbrochen durch Deutschland, um ihre Musik zu promoten. So landeten sie am Freitag auch in der Moselmetropole Trier. Nach einem Bummel in der Innenstadt und einer Stippvisite im Südbad, bei der Izzy Gallegos einen "Arschbomben"-Sprung gewagt hat, beglückten sie die Fans nach rund zwei Stunden Verspätung bei einer Autogrammstunde im Burger King am Hauptbahnhof. Die weiblichen Fans - auch dort deutlich in der Überzahl - mussten vor der Tür Schlange stehen und kämpften um die vorderen Plätze mit guter Sicht auf ihre Idole. Mit Schreien und Klopfen gegen die Scheiben machten sie dabei ordentlich auf sich aufmerksam, bis sie in kleinen Gruppen ganz nah an ihre Idole heran durften. Kurzer Höhepunkt im Fanleben von rund 500 Besuchern war der Auftritt von "US5" am Abend im Saal eins des Cinemaxx-Kinos. Nachdem die Sängerin Ira Losco mit ihrer Band den jugendlichen und jung gebliebenen Fans rund eine Stunde eingeheizt hatte, war es endlich so weit: Izzy, Michael, Chris, Jay und Richie wirbelten und tanzten über die Bühne und gaben lediglich drei Hits zum Besten, natürlich auch den Charterfolg "Maria". Dabei hielt es kaum mehr einer der sorgfältig gestylten Fans im Kinosessel aus, alle stürmten zur Bühne an der Kinoleinwand. So hatten die Sicherheitskräfte alle Hände voll zu tun, die euphorisierten Teenies in Schach zu halten. Die griffen sich Bandmitglied Richie, der sich weit in die Zuschauermenge gewagt hatte, und wollten ihn nicht mehr loslassen. Mit einem beherzten Griff eines Kollegen wurde er wieder von den Fans losgerissen. Nach rund 20 Minuten war das Spektakel vorbei. Die Fans - teilweise aus Wien und München angereist - waren begeistert und strahlten um die Wette. "Es hätte ruhig länger sein können", fanden aber nicht nur Monika Nink und Nina Rosenbach aus Trier. Doch da reisten "US5" bereits in einem Van mit abgedunkelten Scheiben vor dem Kino ab, begleitet vom kreischen der Fans.