"Hollywood ist nicht der Nabel der Welt"

LOS ANGELES. Es geht vor allem um rasante Verfolgungsszenen in John Singeltons "2 Fast 2 Furious". Der TV sprach mit dem Hauptdarsteller des Film, Paul Walker.

Mr. Walker, haben Fahrzeuge Sie bereits fasziniert, bevor Sie "2 Fast 2 Furious" drehten? Walker: Ja, wie die meisten Kinder habe ich Filme mit Cowboys und Indianern, Polizisten und Räubern und natürlich mit Rennwagen geliebt. Steve McQueen war der Liebling meines Vaters, und er wurde auch zu meinem Star. Ich liebe auch den Film "Ronin". Mein Großvater arbeitete im Renngeschäft, mein Vater und ich haben gemeinsam an Autos gearbeitet. Ich bin mit Fahrzeugen aufgewachsen. Dass ich in diesem Film mitspielen durfte, war allerdings nur ein Zufall. Heute fahre ich Rennen, ich habe mit Mitsubishi ein Team gegründet. Das macht mir großen Spaß. Zwischen den Rallye-Filmen mit Steve McQueen und den heutigen Produktionen besteht ein großer Unterschied. Walker: Ja, heute ist natürlich alles viel stärker kalkuliert und formelhafter. Das Marketing nimmt viel breiteren Raum ein, es ist eine Industrie. Sie produzieren Filme in Serie. Hinter einigen steht noch echte Leidenschaft, aber meistens ist es nur ein Geschäft. Wie viele Fahrzeuge besitzen Sie gegenwärtig? Walker: Neun - das sind zu viele. Ich versuche gerade, ihre Zahl zu reduzieren. "2 Fast 2 Furious" feiert das Ideal des harten Mannes. Wie hart sind Sie denn selbst? Walker: Ich sehe mich als ganz normalen Typen. Ich bin mit Nachbarn aufgewachsen, die Feuerwehrleute waren oder Polizisten. Mein Vater war Unternehmer, er beschäftigte Dachdecker und Maler. Dort liegen meine Wurzeln. Ich bin auch kein ausgebildeter Schauspieler. Bisher lief es sehr gut für mich, aber es bedeutet mir nicht alles. Ich liebe diesen Beruf und könnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Aber es bleibt ein Beruf. Ich finde diesen Brian, den ich spiele, sehr nett. Die meisten Leute halten ihn für cool, aber das ist er gar nicht. Er ist etwas verkorkst und irgendwie seltsam. Er hat nichts, was man als einen Stil ansehen könnte. Aber, wie schon gesagt, wir haben ja nicht "Jenseits von Afrika" gemacht. Wenn Sie die Möglichkeit hätten, eine Sache am Filmgeschäft zu ändern, welche wäre das? Walker: Man sollte es nicht so ernst nehmen. Die Menschen neigen dazu, die Perspektive zu verlieren, wenn sie über den roten Teppich schreiten und geblitzt werden. Hollywood wird für sie zum Mittelpunkt der Welt, was es nicht ist. Es ist ein Job, den man lieben kann, aber es gibt viel mehr im Leben. Die Fragen stellte unser Mitarbeiter André Wesche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort