Hommage an Freddie

TRIER. Queen – eine Legende, eine ewige Größe in der Musikgeschichte, für viele Fans und Experten die beste Rock-Band aller Zeiten. Die enormen Fähigkeiten der Band um Freddie Mercury hielten die Zahl der Cover-Bands überschaubar klein. Eine davon, "The Great Pretender", spielte in der Europahalle und ließ nur einen Schluss zu: Schade, dass Freddie nicht mehr da ist.

 Singt fast wie Freddie Mercury: Stephan Eberhardt. TV-Foto: Hans Krämer

Singt fast wie Freddie Mercury: Stephan Eberhardt. TV-Foto: Hans Krämer

Man muss diese Botschaft nicht rein negativ verstehen. Das Programm der Dresdner Combo um Sänger Stephan Eberhardt ist trotz einiger offensichtlicher Schwächen gut genug, um in anwesende Queen-Fans schöne Erinnerungen zu wecken. Wer als Zwölfjähriger während der katholischen Jugend-Disko seines Heimatortes bei "We will rock you" in die Knie ging und begeistert auf den Boden einschlug, wer damals einen der Queen-Auftritte selbst erleben durfte, wer die Musik dieser Band kennt und liebt, seit er dem Biene-Maja-Alter entwachsen ist - der wird "The Great Pretender" vieles nachsehen und sich am Ende, wenn das obligatorische "God save the Queen" ertönt, für einen schönen Abend bedanken. Und so jubelte auch eine nicht ganz gefüllte Europahalle "The Great Pretender" zu. Eines war klar - ohne die nötige Fantasie geht nichts. Ohne Fantasie bleibt Stephan Eberhardt ein guter Sänger mit katastrophalem Englisch. Ohne Fantasie klingt der mehrstimmige Gesang bei "Bohemian Rhapsody" absolut nicht harmonisch. Doch viele Queen-Fans erinnerten sich rechtzeitig daran, dass es an diesem Abend um eine Hommage ging, nicht um eine Wiederbelebung. Aus diesem Winkel betrachtet waren die Jungs aus Dresden hervorragend.Mit blonder Perücke und Staubsauger

Stephan Eberhardt kopierte Freddie Mercurys Outfit, seinen Stil, seine Mimik und Gestik. Er drehte Pirouetten, sprang, gestikulierte und agierte ebenso leicht pathetisch wie man es seinem Vorbild früher immer vorwarf. Im Mittelpunkt stand seine Stimme. Und diese funktionierte meistens sehr gut. "One Vision", "Another One bites the Dust", "A Kind of Magic", "Under Pressure", "I want to break free" mit blonder Perücke und Staubsauger und natürlich "Radio Ga Ga", "We will rock you" und "We are the Champions" erinnerten alle Anwesenden daran, dass Queen eine Größe für sich waren. Schade nur, dass Freddie nicht mehr da ist und man deshalb Cover-Bands braucht.

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