Huldigung an Zypern

LUXEMBURG (mö). Spätestens zu Beginn der 90er Jahre hatte sich Cyprien Katsaris in die erste Reihe der Pianisten hineingespielt. Jetzt präsentiert der Leiter der Echternacher Festspiele neue CDs und DVDs.

Von Cyprien Katsaris hat man in den letzten Jahren auf dem CD-Markt nicht mehr allzu viel gehört. Jetzt hat das kleine Pariser Label "Piano 21" eine Veröffentlichungsreihe vorgestellt. Am interessantesten ist sicher Katsaris' Hommage an sein Herkunftsland Zypern. Es sind Stücke eher unbekannter Komponisten wie Fromental Halevy, Jakob Rosenhain, Adolf Jensen und Anis Fuleihan. So wenig deren Musik über die Mittelmeer-Insel aussagt, so spannend ist doch, wie viel Klangphantasie sich entwickeln konnte. Das gilt auch für Katsaris' eigene, spielerisch-klanggesättigte "Rhapsodie Chypriote" von 1978. Zum Chopin-Jubiläum 1999 hatte Katsaris in der New Yorker Carnegie Hall gespielt. Eine DVD dokumentiert davon ein pianistisch hervorragendes Resultat und unterstreicht das durch eine sensible Kameraführung, die sich auf die Mimik des Pianisten konzentriert. Eine CD mit Beethovens drittem Klavierkonzert und den beiden Sonaten op. 26 und op. 110 dokumentiert, welche Entwicklung dieser Pianist zurückgelegt hat. Die frühere Klaviersonate in einem Echternacher Festival-Mitschnitt von 1986 klingt subjektiv, weich und ein wenig geschmäcklerisch, die die große, späte Sonate in einer wesentlich jüngeren Aufnahme erhält dagegen klar Konturen, nachdrückliche Ruhepunkte Transparenz und in der großen Schlussfuge Transparenz und Pathos. So kann ein Musiker an Beethoven wachsen! Cyprien Katsaris: Huldigung an Zypern, Slowenisches Philharmonisches Orchester, (P 21014); In Memoriam Chopin, (P21012) (DVD)

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