Waren die Kandidaten beim Casting-Wettbewerb "Star Search" wirklich so gut? Biedermann : Ja, klar. Alle haben live gesungen und dabei großes Können bewiesen. In vielen steckt unglaubliches Potenzial. Aber die Privatsender produzieren bereits seit Jahren Stars am laufenden Band. Viele sind kommerziell erfolgreich, können aber kaum ernst genommen werden. Ist der Begriff Künstler heute ein Synonym für ein massentaugliches Kunstprodukt? Biedermann : Eine schwierige Frage, die man aus verschiedenen Blickwinkeln sehen muss. Die hohen Erwartungen sind in vielen Fällen unrealistisch und total überzogen. Die jungen Leute in solchen Casting-Sendungen sollen von Anfang an eine Performance bringen wie eine Mariah Carey mit jahrelanger Bühnenerfahrung. Das ist natürlich unmöglich. Was läuft also falsch? Biedermann : Man muss jungen Musikern die Chance geben, ihre eigene Musik und Identität zu finden. Leider haben sie diese Chance nicht immer. Sie haben bereits 2001 den Echo als beste nationale Künstlerin erhalten, obwohl Sie erst ab 1999 durch die Endlos-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" sehr populär wurden. Wie war dieser enorme Erfolg in derart kurzer Zeit möglich? Biedermann : Ganz ehrliche Antwort? Ich weiß es auch nicht. Letztendlich entscheidet ein guter Song. GZSZ hat mir tatsächlich sehr geholfen, aber meine Karriere hat mit der Musik und einem Plattenvertrag begonnen. Sie haben sich große Mühe gegeben, die Attribute "süß" und "niedlich" abzulegen. Biedermann: Mit Image habe ich nichts am Hut. Das war einfach eine natürliche Entwicklung. Als ich angefangen habe, war ich erst 18. Seitdem habe ich mich entwickelt, die Ideale haben sich verändert. Das hat natürlich Auswirkungen auf mein Auftreten und meine Musik. Glaubwürdigkeit ist demnach eines der wichtigsten Attribute eines Künstlers? Biedermann : Ich bin eben so, wie ich bin. Ich mache viele Dinge sehr spontan und reagiere intuitiv. Ich baue keine Mauer um mich herum. Was ist noch echt im Business? Biedermann : Ich kann in diesem Zusammenhang nur von mir reden. Das, was ich mache, ist echt. Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, sind wie eine Familie für mich. Viele kenne ich schon, seit ich zwölf bin. Ob in Interviews oder auf der Bühne: Alles ist echt, ich habe nirgendwo geflunkert. Das Gespräch führte TV-Redakteur Jörg Pistorius. Karten für das Konzert am 19. August gibt es über die TV -Ticket-Hotline 0651/7199-996, beim Kartenvorverkauf Trier und in den TV -Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich.