"Ich bringe niemanden um"

KÖLN. Ein Mann aus Graz hat es allen gezeigt. Arnold Schwarzenegger, der heute 56 Jahre alt wird, kann eine fast makellose Karriere vorweisen. Der siebenfache Mr. Universum ist über 20 Jahre hinweg bereits einer der best bezahlten Hollywood-Stars und einer der populärsten - vielleicht sogar der populärste - Filmschauspieler der Welt.

Sie wirken sehr fit in diesem Film.Schwarzenegger : Naja, man darf nicht vergessen, dass die Kamera nochmals gut zehn Pfund dazubringt. Aber es war sehr wichtig für mich, die Form zu erreichen, die ich in den ersten beiden Filmen hatte. Denn ich spiele ja die gleiche Maschine, also brauchte sie auch den gleichen Körper, der sie beherbergt. Und es gelang mir tatsächlich, das Gewicht von 225 Pfund zu erreichen. Warum sind die Leute so wild darauf, Sie als Maschine zu sehen?Schwarzenegger : Naja, die Leute begeistern sich zunächst mal für die Terminator-Filme an sich. Es spielt keine Rolle mehr, ob ich eine Tötungsmaschine bin. Im neuen Film bringe ich überhaupt niemanden um. Im Wesentlichen geht es doch um die Maschine, die sich nicht aufhalten lässt. Und tief im Inneren träumt doch wohl jeder davon, auch so zu sein. Was heißt das?Schwarzenegger: Wir alle sind doch die Sklaven von irgendwelchen Sachzwängen. Ob nun in der Familie oder im Beruf, man kann eigentlich nie die Dinge tun, zu denen man eigentlich Lust hat. Unsere Gesellschaft hat ihre Regeln und Beschränkungen. Viele Leute sind davon frustriert. Das ist nun mal so. Aber in einem Terminator-Film existiert eine andere Welt. Da darf man die Fantasie schießen lassen, wie es wohl anders wäre. Kinder haben mir erzählt, sie hätten gern ihren eigenen Termie, der sie in die Schule begleitet, damit der mal einigen Rüpeln den Hintern versohlt - für einen Tag. Wie haben Sie es empfunden, dass Ihr Gegenspieler diesmal eine Frau ist?Schwarzenegger: Naja, das spiegelt ja wohl recht präzise wider, was in der Welt vor sich geht. Frauen haben bewiesen, dass sie in so ziemlich allem mithalten können. Sie stehen ihren Mann, sind oft sogar besser. Deshalb denke ich, dass die Leute den Terminator-Kampf zwischen Mann und Frau zu schätzen wissen. Ich bin froh, dass wir das so umgesetzt haben. Viele neue Filmprojekte sind angekündigt. Welches wird realisiert?Schwarzenegger: Derzeit laufen tatsächlich die Vorbereitungen für verschiedene Projekte, aber die Prioritäten liegen auf "Westworld". Ich sehe also eine glanzvollen Filmkarriere entgegen. Dem entgegen stehen die Ambitionen auf den Gouverneursposten in Kalifornien. Es ist allerdings noch nichts spruchreif. Es werden noch eine Menge Gespräche nötig sein, um eine Kandidatur überhaupt aufs Gleis zu heben. Aber das wird sich binnen der nächsten vier Wochen klären. Wenn Sie die Gouverneurswahl gewinnen würden, was wären Ihre politischen Programme?Schwarzenegger : Darüber kann ich augenblicklich nichts sagen. Ich denke auch nicht darüber nach. Jetzt promote ich "T3". Wenn Sie Einfluss in der Zukunft nehmen könnten, was würden Sie dann bewirken wollen?Schwarzenegger : Ich würde es so einrichten, dass niemand mehr eines unnatürlichen Todes sterben müsste. Das heißt also, dass es keinen Krieg mehr gibt, keine Autounfälle und keine Krankheiten. Man würde also so lange leben, bis der Körper nicht mehr mitmacht. Sie wäre überbevölkert. Schwarzenegger : Keine Sorge, darüber kümmern wir uns dann später. Das Gespräch führte unser Mitarbeiter Uwe Mies.

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