Ideenreiche Vielfalt

Zu denen, die maßgeblich die Region mitgestaltet und ihr künstlerisches Potenzial in der Welt bekannt gemacht haben, gehört ohne Zweifel Klaus Apel. Zum 8O. Geburtstag (der TV berichtete) widmet die Europäische Kunstakademie dem Trierer Metallbildhauer und -gestalter eine umfangreiche Werkschau.

Trier. (er) "Menschen sind zu außerordentlichen kulturellen Leistungen fähig, wenn sie sich mit ihrer Arbeit identifizieren". Was Hans-Josef Jänschke, Ehrenpräsident der Handwerkskammer Trier, zur Eröffnung der Geburtstagsschau feststellte, lebt Klaus Apel seit Jahrzehnten. Wer will, kann sich in der Kunsthalle der Akademie vom vielfältigen Schaffen des Mannes ein Bild machen, der von sich sagt: "Ich wollte immer etwas Eigenes machen". Tatsächlich ist seine Arbeit - auch wenn sie wie alle künstlerische Arbeit - ihre Wurzeln hat, unverwechselbar. Das Metall ist Apels Material. Das durch das Feuer biegsame Eisen fasziniert ihn. Ganz besonders liebt er die Bronze, der er - flüssig - eine völlig neue Form geben kann. Apels Werk bildet eindrucksvoll jene Klammer zwischen Kunst und Handwerk, von der Jänschke auch sprach. Es macht zudem deutlich, wie sehr die Kunst in ihrer Ausformung in weiten Teilen der "praktischen Intelligenz" des Handwerks bedarf, und wie sehr umgekehrt das Kunsthandwerk auf künstlerische Ideen angewiesen bleibt. Noch eins zeichnet den Gestalter Apel aus: Es ist die Demut vor dem Gegenstand. Nicht die eigene Person steht für ihn im Vordergrund, sondern die künstlerische und handwerkliche Aufgabe. Auch das belegt eindrücklich die Jubiläumsschau. Hans Apel vertieft sich in seine Themen und setzt sich mit ihnen intensiv auseinander, seien sie nun sakral oder profan. Für den Trierer Brunnen des Handwerks zögerte er nicht, sich in ein Kühlhaus einschließen zu lassen, um sich ein Bild des Metzgeralltags zu machen. Ob es ein Gitter oder ein Brunnen ist, ein Messkelch oder eine Skulptur, Apels Arbeiten verbinden Sorgfalt und Fantasie, die sich bei Gebrauchsgegenständen zudem zur zweckmäßigen Form einen. Von der Abstraktion bis zur figürlichen Darstellung reicht seine gestalterische Bandbreite. In Apels Werk verlaufen - auch das ist hier zu sehen - die Grenzen fließend zwischen freier Kunst und Kunsthandwerk. Was beiden nützt. Bis 27. September, Öffnungszeiten: Di - So 11-17 Uhr, Katalog 20 Euro

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