Trier. Bei Lied Nummer acht ("Lena") stehen auch die Zuschauer auf der Tribüne im Amphitheater - klatschen, tanzen, singen mit. Die Sitzgelegenheiten sind ein Thema am Freitagabend. Nach dem Motto "Wer zuerst kommt, sitzt zuerst" (der TV berichtete) konnte die Tribüne, die noch von den Antikenfestspielen stand, genutzt werden und war tatsächlich schnell belegt. Kopfschütteln bei den einen ("Jetzt sitzen die da oben. Ich fass es nicht."), andere hätten gern noch ein Plätzchen ergattert. Frontmann Hartmut Engler spielt mit der Tribüne: "Ich würde gern hören, wie es klingt, wenn nur ihr den Lena-Refrain singt." Das lassen sich die Zuschauer nicht zweimal sagen, singen aus vollem Hals. Das Publikum in der Arena applaudiert, die Tribüne startet eine Welle. "Das ist die süßeste La Ola, die ich je gesehen habe", entgegnet Engler. Pur starten mit ihrem jüngsten Album "Es Ist Wie Es Ist". Hartmut Engler muss nur winken und grinsen, um begeisterte Rufe und wildes Klatschen auszulösen. Er freue sich Open-Air im Amphitheater zu spielen und in "strahlende Gesichter" zu blicken, die er bei einer Hallentour nicht sehen könne. "Unsere neue CD handelt davon, was zwischen Menschen passiert", erklärt er. Es gebe so viel darüber zu erzählen. Und es lässt sich so viel Menschliches bei diesem Pur-Konzert spüren. Eine Familie tanzt im Kreis

Ein Paar, das mit seinen zwei Töchtern gekommen ist, liegt sich in den Armen, schaut sich tief in die Augen, als Pur "Wenn du da bist" spielt, eine Familie hüpft bei "Indianer" wie Rothäute im Kreis, haben einen Heidenspaß und wirken sehr verbunden. Vom jüngsten Album bringen Pur drei Stücke. "Unser neues Album ist nun bei euch angekommen, wie sieht es mit älteren Songs aus?", fragt Engler das Publikum. Er erntet Applaus und zustimmende Rufe. Die Besucher bekommen sämtliche Klassiker aus über 25 Jahren zu hören. "Freunde", "Wenn Sie diesen Tango hört" und "Abenteuerland" werden im Amphitheater besonders laut mitgesungen und am Ende des Stückes in die Verlängerung geschickt. Immer und immer wieder wird der Refrain gesungen. Nach mehr als zwei Stunden Programm und den Zugaben "Prinzessin", "Funkelperlenaugen" und "Betrunken" sind die Klassiker gespielt. Bis auf einen - und den fordern die Besucher ein, indem sie das Lied selbst anstimmen und minutenlang singen: "Ein graues Haar". Die Band belohnt das Engagement, kommt erneut auf die Bühne und spielt den Song. Nach zweieinhalb Stunden Pur ist Schluss. Rund 2700 Besucher kamen am Freitagabend ins Amphitheater, 3500 waren beim ausverkaufen Konzert am Samstag dabei. Als Vorgruppe spielte die Hamburger Sängerin Annabell, die eine musikalische Mischung aus Pop und Rock macht. Die Open-Air-Reihe im Amphitheater geht weiter. Am 19. August gibt sich Roger Cicero die Ehre, am 24. August ist Dieter Thomas Kuhn zu Gast. Karten gibt es in den TV-Pressecentern in Trier, Bitburg, Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651-7199-996 und online unter www.volksfreund.de