In alter Verbundenheit

TRIER. (red) Kompositionen des in Bernkastel-Kues geborenen Hermann Schroeder (1904-1984) stehen im Mittelpunkt einer Tagung der Hermann-Schroeder-Gesellschaft am 27. und 28. September in Trier.

Hermann Schroeder gehört zu den bedeutenden deutschen Kirchenmusik-Komponisten des 20. Jahrhunderts und lehrte als Professor an der Musikhochschule in Köln. Zu Trier hatte er ein besonderes Verhältnis: Er besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, war 1938/39 in Trier Domorganist und von 1939 bis 1941 Leiter der neu gegründeten Musikschule. Ab 1945 wirkte er einige Monate als Organist und Chorleiter an St. Paulin, wo er auch mehrere Orgelkonzerte gab. Ostern 1946 wurde hier die "Pauliner Orgelmesse" für Chor und Orgel uraufgeführt. Sie ist das erste nach dem 2. Weltkrieg geschriebene Werk Schroeders und sein Dankgebet nach der Beendigung dieser schreckensvollen Zeit. Im Gottesdienst am Sonntag wird diese Messe unter der Leitung von Regionalkantor Joachim Reidenbach erstmals wieder am Ort ihrer Entstehung erklingen. Weitere für Trier geschriebene Werke sind die "Trierer Domfest-Messe" und das "Te Deum trevirense" für Orgel, die 1974 anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung des Trierer Domes erklangen. So ist es naheliegend, dass das Finalkonzert des "3. Internationalen Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis" im Trierer Dom stattfindet (Sonntag, 15 Uhr). Dass Schroeder nicht nur Kirchenmusik, sondern auch interessante weltliche Chormusik und anspruchsvolle Kammermusik geschrieben hat, zeigt ein Konzert mit dem Madrigalchor Klaus Fischbach am Samstagabend im Priesterseminar (19 Uhr) mit Lyrikvertonungen von Mörike, Rilke, Rückert. Daneben erklingt Kammermusik der beiden Kölner Komponisten Schroeder und Bernd Alois Zimmermann sowie ihres gemeinsamen Lehrers Heinrich Lemacher.

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