Johnny English

(U. M.) Beim britischen Geheimdienst schrillen die Alarmglocken. Sämtliche Agenten fürs Grobe fallen binnen weniger Tage infamen Anschlägen zum Opfer. Angesichts des akuten Personalnotstands darf Johnny English an die Front.

Der war bislang nur im Innendienst tä- tig und giert nach schnellen Autos, schönen Frauen und gefährlichen Aufträgen. Aber auch er kann nicht verhindern, dass die frisch renovierten Kronjuwelen aus dem Tower gestohlen werden. Johnny vermutet als Drahtzieher des Coups den Franzosen Pascal Sauvage (John Malkovich), der als Architekt von Gefängnissen weltweit Millionen scheffelt. Natürlich mangelt es an Beweisen, aber Johnny lässt nicht locker. Eine Parodie auf James Bond soll es sein, was schon im Ansatz weder originell noch clever ist. Wo die Bond-Filme sich selbst schon lange nicht mehr ernst nehmen, wirkt es wie purer Trotz, dass die Briten nicht einmal den Grobhumor der erfolgreichen "Austin Powers"-Filme abkupfern. Die Story folgt dem Muster eines klassischen Agentenfilms. Das Umfeld ist möglichst stil- echt gehalten (Robbie Williams singt einen schönen Eröffnungssong); nur Rowan Atkinson springt als Titelheld aus der Reihe. Grundsätzlich ist das richtig ge- dacht, aber in der Umsetzung hapert es gewaltig. Der Humor zielt allein darauf, dass der Zu- schauer stets früh weiß, was Eng- lish als Nächstes falsch macht. Für einen ganzen Film ist das arg eintönig. Es fehlt an technischen Attraktionen, auch schauspielerisch begnügt man sich mit zweiter Klasse. Eine versierte Regie hätte das mit Tempo und Spritzigkeit wettmachen können, doch dafür wird zu wenig auf die Tube gedrückt. (In den Kinos der Region)

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