Jubelnde Freude

TRIER. Vollbesetzt war die Trierer Mutterkirche zum konzertanten Schlusspunkt, den der Trierer Domchor unter das Mozartjahr setzte. Die Akteure widmeten das Konzert dem Andenken des verstorbenen Domkapitulars Nikolaus Föhr.

Der Domchor widmete sein großes Domkonzert zum Mozartjahr dem Andenken des emeritierten Domkapitulars Nikolaus Föhr, der in der letzten Woche gestorben ist. Auf dem Programm fanden sich die Vesperae solennes de Confessore, KV 339, die berühmte Krönungsmesse, KV 317, die Epistelsonate in C-Dur, KV 329, das Choralvorspiel "Ach Gott vom Himmel, sieh darein", das Gerhard Weinberger nach einer Vorlage aus der Zauberflöte verfasst hat, und das Offertorium "Inter natos mulierum", KV 72. Domkapellmeister Stephan Rommelspacher bezeichnete Föhr als einen Freund der Dommusik, der ihr jetzt schon fehle. Föhr hatte in diesem Jahr noch ein neues Buch zu den Psalmen veröffentlicht. Alleine schon aus diesem Grund war das Konzert gerade mit der großen Vesper, deren Textgrundlage fast ausschließlich auf dem Psalter beruht, zur Ehrung des Verstorbenen bestens geeignet. Was Rommelspacher mit dem Domchor und dem Mainzer Kammerorchester dem Publikum in der vollbesetzten Trierer Mutterkirche zu bieten hatte, konnte jeder Mozartbegeisterung einen neuen, kräftigen Schwung verleihen. Spannend, belebend und von musikalisch-theologischer Tiefe, so stellte sich Rommelspacher die aufzuführenden Werke vor, und so wurden sie von einem sauber agierenden Chor umgesetzt. Dem standen die Mainzer Instrumentalisten in keiner Weise nach. Sie klebten förmlich an Rommelspachers expressivem Dirigat und setzten alle seine Wünsche unverzüglich in die Tat um. Da wurde das Credo zu einer in der tiefsten Seele verankerten Glaubensbekundung, das Magnificat in der Vesper gestaltete sich tatsächlich zu einem Jubel über die Größe des Herrn.Sichere Hand bei Auswahl der Solisten

Mitgetragen wurde der großartige Erfolg des Konzertes durch die Solisten, bei deren Auswahl Rommelspacher eine sichere Hand bewiesen hatte. Als sichere Stütze für Orchester und Chor am Continuoinstrument sowie als Solist bei der Kirchensonate und dem Choralvorspiel agierte Domorganist Josef Still in gewohnt zuverlässiger Manier. Das Quartett der Gesangssolisten war mit der Sopranistin Eva Leonardy, Judith Braun (Alt), dem Luxemburger Tenor Marc Dostert und dem Bassisten Vinzenz Haab mit in Trier bekannten Sängern besetzt. Sie bildeten ein homogenes Ensemble, bei dem jeder Einzelne den technischen wie musikalischen Anforderungen mit Leichtigkeit entsprechen konnte.

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