Junge und alte Meister des Barock

Italienisches und deutsches mit leicht italienischem Zungenschlag gab es beim zweiten Konzert des "European Baroque Orchestra" (Eubo) in Echternach. Zusammen mit Enrico Onofri verstand das Orchester auch diesmal zu verblüffen.

 Der Solist Enrico Onofri bedankt sich für den Applaus. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Der Solist Enrico Onofri bedankt sich für den Applaus. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Echternach. (gkl) Satt, spritzig, lebendig, so präsentierte sich das "Eubo" bei seinem zweiten Konzert in Echternach. Diesmal war der Spielort nicht das Trifolion, sondern die ehemalige Pfarrkirche St. Peter und Paul, die die Kulisse für einen Abend mit "Meistern des Barock" unter dem Veranstaltungsdach des Echternacher Festivals bot.

Seit diesem Jahr residiert das "Eubo" in Echternach (der TV berichtete), was bedeutet, dass sich das Ensemble regelmäßig dort trifft, um neue Programme zu erarbeiten. In der jüngsten Arbeitsphase hatten sich die jungen Musiker den drei großen Namen des Barock Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi und Johann Sebastian Bach, zugewandt. Leiter dieser Phase war der italienische Geiger Enrico Onofri.

Das begeisterte Publikum feiert das Orchester



Corellis Concerto grosso in D-Dur, Opus 6, Nr. 1, Vivaldis G-Dur Sinfonia, RV 149 und auch Bachs Orchestersuite C-Dur, BWV 1066 - man kennt diese Werke. Lange Jahre waren sie überzogen mit einer romantisierenden Schwere, deren man doch recht schnell müde wurde. Nicht so beim "Eubo", dass sich mit seinen manchmal etwas forschen, auf jeden Fall aber sehr belebenden Tempi an dem orientiert, was man heute eine historisch informierte Aufführungspraxis nennt. Das Ergebnis ist überschäumende Freude an der Musik auf beiden Seiten der Bühne. Hier brauchte man nur die Gesichter der Akteure zu beobachten, die Gesten und die Mimik, mit der sie sich die Bälle zuwarfen, dort den teilweise enthusiastischen Beifall, mit dem das Publikum das Ensemble bedachte.

Dieser Applaus galt dem gesamten Orchester ohne Ausnahme. Einzig natürlich Onofri als Solist in Vivaldis Violinkonzert g-Moll, RV 332, hatte natürlich einen Sonderapplaus verdient, dem sich auch das Orchester lautstark anschloss. Restlos überzeugend war sein Spiel, verblüffend seine technischen Finessen, die, wenn man genau hinsah, sich durchaus auch bei seinen jungen Mitstreitern wiederfinden ließen. Ein freudvoller Abend, der schon jetzt Lust auf das nächste Konzert zum Thema "Tour de France" am 13. November machte.

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