Köhne setzt auf Konstantin-Faktor

Der Chef der Konstantin-Ausstellung, Eckart Köhne, wird neuer Direktor des Trierer Landesmuseum. Die Ernennung Köhnes ist laut Kultur-Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig Programm: Kulturelles Erbe soll offensiv genutzt werden.

Mainz. (win) Noch muss der Geschäftsführer der Konstantin GmbH und Archäologe mit Doktortitel die international erfolgreiche Ausstellung rund um den Römer-Kaiser abwickeln, bevor er zum 1. April die Leitung des Rheinischen Landesmuseums Trier übernimmt. Doch Eckart Köhne ist sicher, dass Konstantin auch weiter ein Grundpfeiler seiner Arbeit in neuer Funktion bleibt. Er will die große Aufmerksamkeit für die Ausstellung nutzen, um die Museumsstadt Trier als Marke festzusetzen, wie der künftige Direktor dem TV nach seiner Ernennung in Mainz erläutert. Köhne will weiter offensiv mit dem kulturellen Erbe des Landes umgehen. Kulturarbeit ist für ihn Vermittlungsarbeit, die auf Aufmerksamkeit und Akzeptanz zielt. Nicht zuletzt, weil sie auch Steuergeld kostet und gerade in Trier beim täglichen Umgang mit Bauprojekten und Römer-Funden auf Verständnis angewiesen ist. Das Trierer Landesmuseum spielt laut Köhne mit seinen antiken Schätzen, Mosaiken und einem außergewöhnlichen Münzkabinett in der "Bundesliga" der Museen. Darauf ist aus seiner Sicht bestens aufzubauen. Mit der Ernennung Köhnes wurden im Namen von Kultusministerin Doris Ahnen weitere Leitungspositionen in der 2007 zusammengeschlossenen Generaldirektion "Kulturelles Erbe" vergeben: So wird Brigitte Schmutzler Direktorin des Landesmuseum Koblenz, Angela Kaiser-Lahme übernimmt die Direktion "Burgen, Schlösser, Altertümer" und Joachim Glatz wird Chef der Landesdenkmalpflege und Landeskonservator. Im Gegensatz zur früheren Ernennung von Thomas Metz zum Direktor der Generaldirektion Kulturelles Erbe sind die weiteren Leitungsfunktion nach Angaben von Staatssekretär Hofmann-Göttig ohne rechtlichen Einwände über die Bühne gegangen. Die Zusammenführung der Einrichtungen unter dem Dach der Generaldirektion soll die Kooperation und Vermarktung verbessern sowie wirtschaftlicheres Arbeiten sichern ohne ein Grundmaß an Eigenständigkeit aufzugeben. Beim Landesmuseum Trier steht die Eingliederung in die Generaldirektion unmittelbar bevor. Für Hofmann-Göttig ist die Ernennung Köhnes auch Programm. Die Auswahl des profilierten Mannes "von außerhalb" soll Signal für die Generaldirektion sein, dass Kulturgüter nicht nur bewahrt und gesichert, sondern auch offensiv genutzt werden sollen.

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