KOLUMNE

Nichts gegen Frauen in der Politik, um Himmels willen. Auch nicht, wenn es um die Besetzung des wichtigsten Postens in der deutschen Politik geht, denn da sind auch wir Männer inzwischen ganz schön emanzipiert und vereinzelt durchaus wohlwollend.

Aber das weibliche Wesen an sich beinhaltet nun einmal etwas, das wir Mitglieder der anderen menschlichen Fraktion aufgrund von Lebenserfahrung zwar nachvollziehen, aber nicht verstehen können. Und auch nie verstehen werden. Es geht darum, dass frau sich selbst über relativ unwichtige Dinge ziemlich heftig aufregen kann. Immer wieder aus Mücken Elefanten macht. Oder, um es in Ihrer Sprache als Wissenschaftlerin auszudrücken: Frauen sind permanent problemorientiert. Kollegen von Ihnen aus einer der vielen Naturwissenschaften auf dieser Erde haben übrigens schon eine Erklärung für dieses Phänomen in der Tasche: Es handelt sich um das so genannte XYZ-Gen. Mit "Z" hängt übrigens auch die extremste Form dieser weiblichen Eigenschaften zusammen: Man gönnt sich untereinander nichts. Zumindest so gut wie nichts. Wahrscheinlich, weil Frauen sich gegenseitig als Kontrahentinnen betrachten. Auf diese Weise entsteht, was in der neueren Tiefenpsychologie als "Zickenkrieg" bezeichnet wird. Mehrere europäische Forscher-Teams hatten sich in den vergangenen Jahren mit diesem nicht ganz ungefährlichen Phänomen auseinander gesetzt. Und weil diese wissenschaftlichen Spezial-Einheiten hochrangig besetzt waren, suchten sie sich adäquate Testpersonen aus, nämlich keine geringeren als die weltbesten Eisschnell-Läuferinnen Anni Friesinger und Claudia Pechstein. Die hatten sich jahrelang einen "Z"-Krieg geliefert. Und zwar mit allem Drum und Dran bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen - und damit in der breiten Öffentlichkeit. Jedenfalls haben die Professoren und Doktoren bei den beiden Damen das - in diesem Fall Neid-geprägte - XYZ-Gen nachgewiesen und konnten es punktuell auch behandeln. Mit Erfolg: Zumindest öffentlich haben sich Anni und Claudia wieder lieb und busseln sich sogar ab und zu gegenseitig vor den Kameras. Was das Ganze nun mit Ihnen, Frau Merkel, zu tun hat? Ganz einfach. Sie machen zwar einen auf großer Macker, reagieren aber dann auf Kleinigkeiten ziemlich xyz-mäßig. Wenn Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf Ihnen vorwirft, dass Sie - weil kinderlos - von Familienpolitik keine Ahnung haben, müssen Sie doch nicht gleich beleidigt darauf reagieren. Das hat doch von beiden Seiten etwas ziemlich Zickiges an sich, nicht wahr? Wer wahre Größe hat, steht doch darüber - sagen wir Männer. Aber wir haben dieses komische Gen ja auch nicht. Oder haben Sie etwa schon mal was von einem "Ziegenbock-Krieg" gehört? Stefan W. Lämmle

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