Karl Moik,

da sieht man's mal wieder: Undank ist der Welten Lohn. Jahrhundertelang haben Sie als Ackergaul der Volksmusik die Quoten für die ARD reingeschafft, und nun haben die jungen Schnösel Sie eiskalt abgehalftert.

"Eine Entscheidung der besser verdienenden Herren", haben Sie geschimpft, Sie, der doch immer fast für Gotteslohn gearbeitet hat, und natürlich für das dankbare Lächeln Ihres Publikums. "Zu alt" seien Sie mit siebenundsechzig - als wären Sie nicht lockere zehn Lenze jünger als ein Großteil Ihrer Zuschauer. Zu teuer sei die Sendung - wo's doch nun wirklich keinem ums Geld geht bei der volkstümlichen Musik, sondern allein um den Erhalt des schönen Brauchtums. Recht so, dass Sie die angebotene Abschlusssendung abgelehnt haben. Nur bei der Begründung habe ich mich ein bisschen gewundert. Solche Sendung seien "immer peinlich", haben Sie gesagt. Wenn Sie das zum Kriterium gemacht hätten, wäre der Bildschirm an manchem Stadl-Abend vielleicht schwarz geblieben. Na ja, Schwamm drüber. Aber das mit Ihrem Nachfolger macht mir doch Sorgen. Gut, wenn der Stefan Mross das Moderieren übernimmt, statt zu musizieren, spart er wenigstens das Double fürs Trompete-Blasen - im Zeitalter der Synergie-Effekte ein wichtiges Argument. Aber gegen den allzeit geschmeidigen Charme von Florian Silbereisen kommt der Junge nie an. Und das mit diesem Ösi, Marc Pircher? Na ja, eigentlich wäre nach einem Vierteljahrhundert Moik doch mal wieder ein Bayer dran. Allerdings: Eine Alternative hätt' ich noch. Wir nehmen den Oliver Kalkofe, als Moik verkleidet. Der ist jünger, billiger und kaum vom Original zu unterscheiden. Wenn das die ARD mal nicht überzeugt.Dieter Lintz

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