Kino: Punch-Drunk Love

(U. M.) Seltsam beginnt für den frisch gebackenen Geschäftsmann Barry Egan dieser Tag im San Fernando Valley. Erst plumpst das Musikinstrument von einem Laster vor seine Füße, dann taucht Lena auf, sanft verhuscht und in Stöckelschuhen.

Mit dieser Frau könnte Barry den Rest seines Lebens auffangen. Erst aber muss er sich etwas frei strampeln aus dem Klammergriff seiner sieben Schwestern, die den Jungen über Jahre hinweg zum Neurosenpaket verschnürten. Barry emanzipiert sich am Telefon, doch die Hoffnung auf eine Dosis Akustiksex zerstäubt in einem perfiden Erpressungsversuch. Barry sitzt wieder mal fest. Aber da ist das Harmonium und die Erinnerung an eine Frau, die tatsächlich wiederkommt. Glatt rasiert probt Adam Sandler den privaten Befreiungsschlag vom Klamauk-Image mit einer psychotischen Studie. Sandler wird dadurch nicht zum Charakterakteur. Er hat nur diesmal ein anderes Umfeld und die zart morbide Tragödin Emily Watson als Partnerin. Was schon eine ganze Menge ist. Ein sehr guter Film ist "Punch-Drunk Love" deshalb allerdings nicht. Er kokettiert mit dem Kitzel des Absurden, aber unterhalb der schillernden Oberfläche ist es doch nur die Lovestory zweier Außenseiter. (Broadway Trier)

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