Klassiker und Zeitgenossen

Die Saison 08/09 beim Grand Théâtre und dem Kapuzinertheater in Luxemburg bietet auf dem Schauspiel-Sektor eine profilierte Mischung aus Eigenproduktionen und hochkarätigen Gastspielen mit vielen Stars.

Luxemburg. (DiL) Es ist eine ungewöhnlich enge Zusammenarbeit, die die Intendanten des großen Theaters und des kleinen Hauses im Herzen der Stadt seit fünf Jahren praktizieren. Grand-Théâtre-Intendant Frank Feitler verschafft seinem Kollegen Marc Olinger immer wieder die Möglichkeit, mit größeren Produktionen die Kapazitäten des Opernhauses und des großen "Studios" zu nutzen. Nach außen werden die "Théâtres de la Ville de Luxembourg" fast als Einheit wahrgenommen.Die großen Schauspieler-Namen tauchen meist im "Grand Théâtre" auf und das in Produktionen aller Sparten. So interpretiert Hanna Schygulla in der Regie von Lukas Hemleb Texte von Jean-Claude Carrière zu Musik-Begleitung (7. November). Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche begleitet eine Tanz-Performance von Akram Khan (29./30. Oktober).Ein "Hammer" (Marc Olinger) gleich zum Saisonstart dürfte die Weltpremiere der Robert-Wilson-Inszenierung von Becketts "Oh les beaux jours" werden. Zumal Wilson mit einer Beckett-Lesung einen seiner selten gewordenen eigenen Bühnen-Auftritte zelebriert (24. und 26. September, Lesung 25. September).Zwei deutschsprachige Klassiker bieten die Gastspiele des Schauspiels Hannover mit Nuran David Calis' gefeierter Version von Wedekinds "Frühlings Erwachen" (17. Februar) und des Hamburger Thalia-Theaters, das für Schillers "Maria Stuart" eine Theater-Legende wie Christoph Bantzer aufbietet (24. März).Begegnungen mit dem neuen Sprechtheater bieten im Kapuzinertheater Stücke von Lukas Bärfuss (Die Probe, 30. September), Martin Heckmanns (Ein Teil der Gans, Kooperation mit dem Theater Trier, ab 17. Januar), René Pollesch (Die Welt zu Gast bei reichen Eltern, 23. März) und Roland Schimmelpfennig (Besuch bei dem Vater, ab 31. März). Letzteres gehört ebenso zu den Eigenproduktionen des Kapuzinertheaters wie John von Düffels Bühnenfassung von Heinrich Manns "Professor Unrat", bei der die erste Luxemburger Schauspiel-Garde um Jean-Paul Maes und Sascha Ley mit von der Partie ist (ab 11. November). Das komplette Programm inklusive der Opern-Produktionen ist unter www.theatres.lu im Internet nachlesbar. Das schöne, ausführliche Programmbuch gibt es kostenlos, unter anderem im Bildungszentrum der Stadt Trier am Domfreihof und im Bürgerbüro im Rathaus.

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