Kunst, wohin man schaut

"Sieh um dich"- was ein Straßenschild in Trier empfiehlt, hat sich Heinz Kreil zu Herzen genommen. "Sehenden Auges" war er in Sachen Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum in Trier unterwegs. Gemeinsam mit der Kulturwerkstatt als Herausgeber ist dabei ein reizvoller kleiner Bildband entstanden, der gleichermaßen schön anzusehen wie informativ ist.

Trier. (er) Eigentlich kam die Idee ganz woanders her. Als Ulrike Baumann vom Trierer Club Aktiv unlängst in Kaiserlautern ein Buch über die dortige Kunst am Bau entdeckte, kam ihr der Gedanke, so etwas doch auch einmal für die heimische Römerstadt herauszugeben. Heinz Kreil war sogleich Feuer und Flamme und machte sich an die Arbeit. Nicht nur, dass jede Menge an Kunstwerken zu dokumentieren war. "Zum ersten Mal habe ich richtig hingeschaut", erinnert sich der gelernte Buchhändler. "Ich war ganz erstaunt, was ich bisher beim flüchtigen Sehen im Vorübergehen alles übersehen habe". Erst einmal auf den Geschmack gekommen, packte den Trierer regelrechtes Jagdfieber. "Bei zahlreichen Kunstwerken war es zwar anstrengend, aber auch total spannend herauszufinden, von wem sie eigentlich waren", berichtet Kreil. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Weit über 100 Werke stellt der Sammelband mit Bild, Standort und Künstler vor. Zu jeder Arbeit gehört zudem ein kurzer erläuternder Text. Die Dokumentation beginnt mit der Kunst im öffentlichen Raum. Im sogenannten "Katalog" wird die "Kunst am Bau" aufgelistet. Prachtstücke wie Max Bills hinreißende Granitskulptur "Zwilling" vor dem Theater finden sich im Bildband ebenso wie Eduardo Chillidas wunderbarer "Käfig der Freiheit" vor der Europäischen Rechtsakademie oder Eberhard Linkes ernster "Vordenker" an der Universität.

Hans Kreil, Sehenden Auges, Trier Verlag 2008, 128 S. 192 Farbfotos, 19.70 Euro,

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort