Luxemburg. (DiL) Vor Jahresfrist überschlugen sich die Superlative, egal ob für das Werk selbst, für Thomas Hengelbrocks berühmtes Balthasar-Neumann-Ensemble oder für den Counter-Tenor Jacek Laszczkowski (Opernwelt- "Sänger des Jahres" 2003) in der Titelrolle.

Luxemburg war einmal mehr als Koproduzent mit von der Partie, und das beschert dem Publikum in der Region nun ein besonderes Ereignis: Am Freitag und Sonntag kommt die Schwetzinger Gala-Besetzung ins Grand Théâtre, unter der Leitung von Michael Behringer, der maßgeblich an der Rekonstruktion der teilweise verschollenen "Giustino"-Partitur mitwirkte.

Weil die Schwetzinger Inszenierung sich nach offizieller Begründung "organisatorisch und technisch" nicht nach Luxemburg transferieren ließ, kommen die Zuschauer im Großherzogtum nun sogar in den Genuss einer Neu-Einrichtung. Alexander Schulin, für seine Inszenierungen in Hamburg, Karlsruhe, Mannheim oder Dortmund gefeiert, hat eine "halbszenische Fassung" erarbeitet. Für die Ausstattung zeichnet Cornelia Brunn verantwortlich.

"Il Giustino", die Geschichte eines Bauernjungen, der dank göttlicher Protektion nach etlichen Wirren zum Kaiser von Byzanz aufsteigt, lieferte die Vorlage für mehrere Opern - die bekannteste Version stammt von Händel. Die Fassung von Legrenzi, 1683 entstanden, ist noch ein halbes Jahrhundert älter. Der Zeit entsprechend, erfordert sie den Einsatz von zwei männlichen Sopranisten. Schon das garantiert eine gewisse Sensation, zumindest wenn die Besetzung mit Laszczkowski und Terry Wey so exquisit ist wie in Luxemburg.

Vorstellungen am Freitag, 14. November, 20 Uhr und Sonntag, 16. November, 15 Uhr. Freitag ist offiziell ausverkauft, Restkarten erfahrungsgemäß an der Abendkasse. www.theatres.lu, Karten: 00352/4708951.