Leichte Kost in historischem Abiente

Werke von Haydn, Mozart und Beethoven erklangen durch das Trio Eumusica im Festsaal des Schlosses Weilerbach. Musik und Ambiente waren dazu angetan, die Zuhörer in eine andere Zeit zu versetzen.

Bollendorf. Es ist wirklich ein Kleinod, das Schloss Weilerbach. Nicht nur von der Optik und der Architektur. Schon seit einigen Jahren wird der große Raum im Westflügel als Festsaal unter anderem auch für Kammerkonzerte genutzt, die ihren ganz eigenen Charme besitzen. Die großen Fenster des lichten Saales, durch die man einen wundervollen Blick auf die bewaldete Umgegend hat, verleihen dem Konzertsaal ein besonderes Ambiente, und durch die liebevolle Restauration fühlt man sich ins 18. Jahrhundert zurück versetzt. Es würde niemanden verwundern, wenn auf einmal der Abt von Echternach oder eine andere fürstliche Person den Raum betreten würde.Absolut passend für dieses Umfeld war das Programm, mit dem das Trio Eumusica einen Konzertabend im Weilerbacher Schloss gestaltete. Georg Belkot (Violine), die Cellistin Sonja Lehrke und der Pianist Wolfgang Klesius starteten mit dem Klaviertrio Es-Dur, Hob XV:10, von Joseph Haydn. Komplexes Notenwerk

Herzhaft, ohne falsches Pathos gingen die Musiker dieses luftig und beschwingt wirkende Werk an. 1786, also sechs Jahre, nachdem das Schloss errichtet wurde, verfasste Wolfgang Amadeus Mozart sein B-Dur-Trio, KV 502. Auch diese Komposition gestaltete Eumusica als leichte Kost, ließ kaum einmal spüren, welche technischen Anforderungen sich hinter dem komplexen Notentext verbergen.Einen besonderen Edelstein in dieser Kompositionsgattung bilden die drei Trios, die Ludwig van Beethoven selbst als sein Opus 1 bezeichnet hat. Hieraus erklangen die vier Sätze des dritten Trios in c-Moll. Hier gelang es den Musikern nicht ganz, die Intentionen des Komponisten umzusetzen. Während bei Haydn und Mozart dem Klavier zweifelsfrei eine herausgehobene Stellung zukommt, legt Beethoven Wert auf eine Gleichberechtigung der drei Instrumente. Und mit einem anderen Problem hatte das Trio an manchen Stellen zu kämpfen. So schön, wie der Festsaal in Weilerbach ist, er hat seine akustischen Tücken, erfordert vor allem im Umgang mit der Lautstärke eine große Sensibilität. Hier konnte Eumusica den Anforderungen nicht immer gerecht werden. Trotzdem war es im Gesamtbild ein schöner Abend, der von den Zuhörern mit herzlichem und verdientem Applaus bedacht wurde. Das nächste Kammerkonzert der Reihe, die von der Villa Musica präsentiert wird, ist am Freitag, 30. Mai, 20 Uhr.

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