Leiser Start ins Neue Jahr

Mit den Neujahrsböllern lässt sich die Philharmonie Zeit. Ins Jahr 2013 startet das Konzerthaus erst einmal leise mit Kammermusik. Überhaupt - im Januar dominieren auf dem Kirchberg die kleinen Besetzungen.

Luxemburg. Hilary Hahn kommt. Aber die Geigerin, die seit langem zu den festen Größen im internationalen Musikleben gehört, eröffnet das Musikjahr in der Philharmonie nicht mit begleitenden Orchester-Paukenschlägen, sondern im Duo mit Klavierpartnerin Cory Smith und unter dem unauffälligen Titel "The Hilary Hahn Encores" mit Fauré, Corelli, Bach und neuen Auftragskompositionen (9. Januar). Erst tags darauf versammelt sich das Orchestre Philharmonique unter Chef Emmanuel Krivine mit einen anspruchsvoll-bunten Neujahrsprogramm (10. Januar). Das Hausorchester der Philharmonie hat außerdem zehn Tage später ein Familienkonzert im Angebot: "Ludwig van B. Geheimnisvolle Briefe aus der Vergangenheit" mit deutscher (!) Moderation (19. Januar, 15 Uhr). Außerdem stehen zwei klassische Sinfoniekonzerte an - mit Renaud und Gautier Capucon, Violine und Cello und Werken von Brahms, Mussorgsky/Ravel (24. Januar) sowie Dvorak und Tschaikowsky (25. Januar).
Fast scheint es, als wolle die Intendanz den Januar zum leisesten Monat des Jahres ausrufen. Die Orchester-Gastspiele beschränken sich auf das Mahler Chamber Orchestra unter Andris Nelsons (17. Januar) und die Tschechische Philharmonie mit Cellistin Sol Gabetta (27. Januar, 20 Uhr). Im Übrigen dominiert die Kammermusik. Das Kreisler-Quartett spielt Brahms und das 2. Streichquartett von Alex Müllenbach (13. Januar, 11 Uhr). Jordi Savall und sein Hésperion XXI stellen zum "Lob der Torheit" des Erasmus von Rotterdam die passende Musik aus dem 16. Jahrhundert vor (18. Januar). Wer das seltene Instrument Ondes Martenot hören will, ist beim Orchestre de Chambre du Luxembourg gut aufgehoben (27. Januar, 17 Uhr). Das Ensemble Eunoia hat Musik zwischen Alban Berg und Camille Kerger im Programm (15. Januar). Und Pianist Christian Zacharias, der sich mit Mozart und Schumann längst erhebliche Meriten als Dirigent erworben hat, spielt im Großen Saal ein Solo-Klavierprogramm mit Beethoven, Schubert und Schumann (16. Januar). Etwas lauter dürfte es bei einer offenbar ironischen Wagner-Reverenz werden: das Ensemble Mnozil Brass veranstaltet eine Wagner-Blech-Comedy für sieben Bläser (13. Januar).
Wenn nicht anders angegeben: Beginn 20 Uhr. www.philharmonie.lu. Infos zum Bus-Shuttle von Trier zur Philharmonie: www.philharmonie-shuttle.lu

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