Lieblingsstücke, Leibumfänge, lange Listen

Der Name ist Programm: Susanne Fröhlich, erfolgreiche Fernseh- und Rundfunkmoderatorin und Bestseller-Autorin, liest am 29. August, 20 Uhr, beim Eifel-Literatur-Festival im Forum Daun aus ihrem neuen Roman "Lieblingsstücke". Das Festival wird vom Trierischen Volksfreund präsentiert.

 Susanne Fröhlich liest in der Eifel. Foto: Eifel-LIteratur-Festival

Susanne Fröhlich liest in der Eifel. Foto: Eifel-LIteratur-Festival

Prüm/Daun. (sn) Nach ihren Sachbuch-Bestsellern "Moppel-Ich" und "Runzel-Ich" hat sie mehrere Romane mit ihrer Dauerheldin Andrea Schnidt, unperfekte Reihenhaushausfrau und Mutter, geschrieben. Mit ihrem neuesten Buch "Lieblingsstücke" ist sie am Freitag, 29. August, zu Gast beim Eifel-Literatur-Festival in Daun. Vorab führte unsere Redakteurin Stefanie Glandien mit ihr ein Interview.

Frau Fröhlich, Sie wollten eigentlich Staatsanwältin werden.

Fröhlich: Weil ich gerne auf der Entscheider-Seite sitze.

Dann wurden Sie doch Journalistin. Die Titelheldin Ihres neuen Buches ist ja auch sprachbegabt. Zufall? Oder gibt es da eine gewisse Seelenverwandtschaft?

Fröhlich: Oh, ich glaube das ist jetzt mal Zufall. Es gibt eine Seelenverwandtschaft, ohne dass wir uns wahnsinnig ähnlich sind. Ich kann sie oft verstehen, bei dem was sie tut. Vieles würde ich nicht so machen.

In dem Buch "Lieblingsstücke" vertickt Andrea Schnidt für andere Leute Sachen bei ebay. Haben Sie auch schon mal was er- beziehungsweise versteigert?

Fröhlich: Beides. Versteigert habe ich nur zwei Mal was, das ist mir zu mühsam. Bildchen machen, reinstellen, Päckchen packen, und hinterher bekommt man dann 3,80 Euro. Ersteigert habe ich schon öfter was.

Was war denn Ihr erstes Teil?

Fröhlich: Ein Schal. Ich dachte, es ist ein riesiger, langer, dekorativer Schal von einer bekannten Firma. Ich dachte, das ist ein Riesen-Schnäppchen. Der war wahnsinnig günstig, aber der war auch wahnsinnig gut fotografiert. Als er hier ankam, war das so ein kleines Ding, das man sich gerade so um den Hals wickeln konnte. Ich glaube, den habe ich genau null mal getragen. Es sah einfach albern aus.

Andrea Schnidt führt auch Listen: Zum Beispiel darüber, wen sie überhaupt nicht leiden kann. Tun Sie das auch?

Fröhlich: Ich bin nicht schnell zu verärgern, aber wenn ich mal richtig sauer bin, dann kann ich mir das sehr lange merken. Das ist auch nicht so ein schöner Wesenszug, aber das ist so. Also da gibt es zwei, drei Leute, wenn ich die noch mal treffe, dann sollten die sich besser warm anziehen.

In Ihrem Buch rechnen Sie aus, dass eine Mutter 6300 Mal im Leben ruft: "Essen ist fertig".

Fröhlich: Habe ich grade noch gerufen.

Und wie motivieren sie sich zum täglichen Kochen?

Fröhlich: Es gibt quasi keine Alternative. Die Kinder haben keine Diät nötig, also die brauchen nun mal Nahrung. Ich mache keine große Zeremonie draus. Ich koche nicht stundenlang, damit das dann zwei Kinder einfach gierig wegschlingen. Bei mir muss es schnell gehen und einigermaßen gut schmecken.

In "Moppel-Ich" faszinierten sie unzählige Frauen mit ihrem Diät-Tagebuch. Seitdem will aber auch jeder wissen, welche Kleidergröße sie im Moment tragen. Nervt Sie das nicht?

Fröhlich: Ach, nicht wirklich. Ich denke nur manchmal, die Leute haben das Buch nicht so richtig verstanden. Es geht da um den immerwährenden Kampf mit den Pfunden. Ich habe immer wieder betont, dass ich da leider etwas schwächle. Dass mich gerade das nervt, der permanente Kampf und dieses Gedöns um Kilos. Mich nervt, dass das generell so ein Thema sein muss. Nicht nur das Gewicht, sondern auch das Aussehen. Dass man als Frau Kanzlerin sein kann, und trotzdem sagen die Leute, was hat die für komische Haare. Frauen können so erfolgreich sein, wie sie wollen, letztlich geht es darum: Wie sah sie aus, was hatte sie an, und hat sie zugenommen.

In Runzel-Ich haben Sie herausgefunden, dass man sich teure Kosmetik und Botox sparen kann, weil keiner den Unterschied bemerkt.

Fröhlich: Botox sieht man schon ein bisschen. Aber das steht letztlich nicht im Verhältnis zum Aufwand. Sich um sein Aussehen zu kümmern, das schadet ja nicht, man muss sich nicht gehen lassen. Sich 80 Prozent der Zeit damit rumzuschlagen, wie man vielleicht ein bisschen besser aussehen und was man sich noch wo hinschmieren kann und zu welchem Nagelstudio man geht - das ist ein bisschen schade. Wenn wir uns um unseren Intellekt genauso kümmern würden wie um unser Aussehen, dann wären wir aber ganz weit vorne, dann müssten sich die Männer wirklich umgucken.

Karten gibt es in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets

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