Literatur-Mekka

Das Eifel Literatur Festival produziert Superlative. Mit mehr als 10 000 Besuchern hat es wieder einen neuen Rekord aufgestellt. Für viele Festivalfreunde hieß es allzu oft "ausverkauft", bevor sie eine Eintrittskarte hatten.

In Rheinland-Pfalz gibt es kein ebenbürtiges Literatur-Ereignis. Dabei darf man nicht vergessen, dass Organisator und Festival-Vater Josef Zierden, hauptberuflich Lehrer, die ganze Arbeit ehrenamtlich in seiner Freizeit stemmt, zusammen mit seiner Frau und einer Mitarbeiterin. Das nennt man effektives Zeitmanagement oder bedingungslose Hingabe für ein Projekt, das ihm am Herzen liegt wie ein Kind. Keine Hierarchie, persönliche Atmosphäre, Top-Service und volles Haus: Zierdens kleine Power-Truppe garantiert den Autoren prima Rahmenbedingungen. Da verwundert es nicht, dass viele gerne wieder kommen. Dabei versucht Zierden die Balance zwischen populären und anspruchsvollen Autoren zu halten. Was den Geschmack des breiten Publikums trifft, muss nicht dem Feuilletonisten gefallen. Zierdens Wunsch, geistige Bewegung in die Eifel zu bringen, ist Wirklichkeit geworden. So steht die Eifel nicht nur für guten Schinken, grüne Wiesen und frische Milch, sondern entwickelt sich zum Mekka für Literatur-Begeisterte. Leute wie Josef Zierden sind unverzichtbar für eine lebendige Kulturlandschaft. Er ist ein Idealist, der, so schrieb Schriftsteller Uwe Timm in sein Gästebuch, "Kopfgeburten Wirklichkeit werden lässt". s.glandien@volksfreund.de

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