Meistersinger ohne Sänger

TRIER. Werke der deutschen Romantik stehen auf dem Programm des 5. Sinfoniekonzerts des Philharmonischen Orchesters unter GMD István Dénes im Theater am Donnerstag, 25. Januar. Darunter eine nicht alltägliche Opernbearbeitung.

Mit ihrem Chefdirigenten István Dénes gelingt es den Trierer Philharmonikern immer wieder, frischen Wind in den vielerorts eingefahrenen Konzertbetrieb zu bringen. So auch am kommenden Donnerstag, wenn sie im zweiten Teil des 5. Sinfoniekonzerts Ausschnitte aus Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" für Orchester mit Rezitation spielen. Zum Auftakt gibt es Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 5 in d-Moll, die so genannte "Reformationssinfonie". Sie entstand 1829/30 aus Anlass der 300-Jahrfeier des Augsburger Religionsfriedens, und Mendelssohn zitiert und verarbeitet im Finale den Luther-Choral "Ein‘ feste Burg ist unser Gott". Besonders erfolgreich erwies sich das Werk damals nicht, und der Komponist distanzierte sich später davon. Heute ist die Sinfonie aber aus dem romantischen Repertoire nicht mehr wegzudenken. Nach der Pause heißt es dann "Meistersinger ohne Gesang". Auszüge aus Opern und Musikdramen von Richard Wagner ohne Gesang im Konzert zu präsentieren, hat eine Tradition, die bis in die Lebzeiten des Komponisten zurückreicht. In jüngerer Zeit hat etwa Lorin Maazels "Ring ohne Worte" einige Popularität erreicht. Die Entstehung der Meistersinger erstreckte sich über mehr als 20 Jahre, und die Uraufführung im Juni 1868 an der Münchner Hofoper wurde zu einem der größten Theatererfolge in Wagners Leben. Die Rezitation übernehmen der Schauspieler Peter Singer und der Musikdramaturg Peter Larsen. Singer war von 1993 bis 1996 am Theater Trier engagiert und gehört seit 2000 wieder zum Ensemble. Er hat große Theater- und Fernseherfahrung. Besonderes Aufsehen erregten seine Rezitationen und Lesungen für den Rundfunk. Ihm zur Seite steht Peter Larsen. Der promovierte Berliner Musikwissenschaftler ist seit 2004 Musikdramaturg am Theater Trier und in dieser Funktion mit verantwortlich für die Konzertprogramme. Als Moderator und Rezitator sowie mit verschiedenen Vorträgen steht Larsen regelmäßig vor dem Publikum.

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