Messe als Schlussakkord

Trier. (gkl) Es ist wie so häufig im Leben: des einen Leid ist des anderen Freud. Der Tod des Sachsenfürsten August des Starken sorgte im Jahre 1733 dafür, dass die Nachwelt das vielleicht größte religiöse Musikwerk erhielt, das je komponiert wurde: Die Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach.

Eine fünfmonatige Staatstrauer verbot seinerzeit jegliche Musik. Diese Zeit nutzte der Thomaskantor zur Schaffung einer so genannten Missa brevis, die er dem Nachfolger seines Landesfürsten zueignete, in der Hoffnung, endlich den begehrten Titel des "Hofcompositeurs" zu erhalten. Dies war der Ursprung jenes Werkes, das uns heute unter der Nummer 232 im Bach'schen Werkverzeichnis bekannt ist. Erst viel später, in den Jahren 1748/49, fügte Bach, ohne das wir heute einen erkennbaren Anlass dafür wüssten, aus Parodien schon bestehender Werke und aus neuem die Teile hinzu, die heute das Gesamtwerk ausmachen. Bachs letztes großes Werk

Es ist wohl Bachs Bemühen um Vollkommenheit gewesen, das ihn dazu trieb, diese Messe zu vervollständigen. Neuere Forschungen belegen auch, dass die Messe Bachs letztes großes Werk war, gewissermaßen also sein musikalisches Testament, und nicht, wie lange Zeit vermutet, die Kunst der Fuge. Aufgeführt hat Bach die Messe in seiner Gesamtheit nie. Nach seinem Tod ging das Autograph in den Besitz seines Sohnes Carl Philipp Emanuel über. Aber auch er hat nur Teile der h-moll-Messe erklingen lassen. Eine vollständige Einstudierung ist erst für die Jahre 1811 und 12 bei der Berliner Singakademie unter der Leitung von Carl Friedrich Zelter nachzuweisen, allerdings fehlen auch hier die Belege für eine Aufführung. Diese ist erst für das Jahr 1835 dokumentiert. Am Montag, den 3. Oktober, erklingt um 17 Uhr die Messe als Abschlusskonzert der diesjährigen Mosel Festwochen in der Trierer Konstantin-Basilika. Unter der Leitung von Martin Bambauer musizieren der Trierer Bachchor und das aus München stammende Orchester "L'arpa festante", das den Trierer Musikfreunden noch von der Aufführung des Bach'schen Weihnachtsoratoriums im Jahre 2002 in guter Erinnerung sein dürfte. Mit Cornelia Samuelis (Sopran), Susanne Krummbiegel (Alt), dem Tenor Andreas Karasiak und dem Bassisten Klaus Mertens hat Bambauer vier Solisten verpflichtet, die sich allesamt gerade auch mit diesem Werk schon einen wohlklingenden Namen erworben haben. Karten und Infos unter Tel.: 06531-3000 und www.moselfestwochen.de. Der Trierische Volksfreund verlost 3x2 Karten für das Konzert. Sie können heute unter der folgenden Gewinnhotline bis 12 Uhr anrufen. Das Stichwort lautet:"Mosel Festwochen"Gewinn-Hotline: 01379-375006 (Ein Anruf kostet max. 50 Cent/Festnetz DTAG). Den Gewinner ermittelt das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Der Gewinn ist nicht übertragbar.

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