Mission 007 gestartet

LUXEMBURG. Zuschauer, Komplize und Akteur: So stellen sich die Organisatoren die Rolle des jungen Publikums beim Kulturhauptstadtprogramm 2007 vor. 57 Projekte mit mehreren hundert Einzelveranstaltungen stehen schon jetzt auf der Agenda, darunter einige mit Beteiligung aus der Region Trier.

"Kinder und Jugendliche werden bei uns kein Anhängsel und kein Alibi sein." So hatte es Kulturhauptstadt-Chef Robert Garcia schon vor Monaten versprochen. Und es bleibt nicht bei der optimistischen Ankündigung: Das Programm, dessen Zwischenstand nun vorliegt, verspricht, Luxemburg und die Großregion in ein Kultur-Paradies für den Nachwuchs zu verwandeln. Es wird nicht gekleckert, es wird geklotzt. Das beginnt schon beim zentralen Standort für das in "Vier Jahreszeiten" gegliederte Programm. Eines der beiden riesigen früheren Eisenbahnbetriebswerke, die "Rotunde 2" wird ausschließlich für die Kinder- und Jugendangebote reserviert. Mit dem festen Platz wolle man "die Identifikation fördern", sagt Generalkoordinator Garcia. Dabei sollte das junge Publikum "nicht nur Zuschauer sein, sondern auch aktiv mitmachen und gestalten". Möglichkeiten gibt es in Hülle und Fülle. Das beginnt mit einem monatlich wechselnden Theater-Programm unter dem Titel "Traffo". Tanz- und Musiktheater, Schauspiel, Marionetten- und Schattentheater aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Italien sorgen von Dezember bis Juni für Leben in der Halle. Eine Ausstellung junger Künstler aus der Großregion ist für Januar geplant - Entwürfe und Projekte können schon jetzt eingereicht werden. Zwei Musical-Produktionen von und mit Jugendlichen werden zu sehen sein: Im April verwandelt sich zu diesem Zweck die Rotunde in eine Tankstelle, im Oktober bringt der Trierer Dirigent Martin Folz sein Musical nach dem Roman "Das Gespenst von Canterville" im Ettelbrücker "Centre des Arts pluriels" heraus. Generell verteilen sich die Veranstaltungen neben der Zentrale am Luxemburger Bahnhof auf viele Städte der Großregion. Kreativ geht es im Mai zu, wenn Klassen aus Vor- und Grundschulen der Großregion zu Kreativ-Workshops in der Rotunde eingeladen sind. "Art Basics for children" (ABC) heißt das Projekt, bei dem Kinder spielerisch an Kunst und Architektur herangeführt werden. Es feierte in Belgien große Erfolge. Im Juli sollen Kinder und Jugendliche in die Welt der Manege eintauchen, mit einem großen Zirkus-Festival als Höhepunkt. Natürlich kommt auch das Feiern nicht zu kurz. Hip-Hop-Partys, Open-Air-Festivals, Konzerte, experimentelle Begegnungen sollen Kultur und Kommunikation unter einen Hut bringen. Unter dem Titel "Get up live" spielen Nachwuchsbands um den Champion-Titel der Großregion - Demos können von Juni bis November 2006 eingereicht werden. Mitmacher sind auch für ein offenes Tanzprojekt gefragt, das im November 2007 das große Finale des Kulturhaupstadtjahrs einläutet. 120 Tänzerinnen und Tänzer werden gesucht, die über einen Zeitraum von sechs Wochen gemeinsam mit dem englischen Choreographen Royston Maldoom ihre Performance entwickeln. Noch ist das Programm nicht abgeschlossen. Aber die Veranstalter haben schon jetzt einen imponierenden Einstieg für ihre "Mission 007" vorgelegt. Infos und Kontakt: www.luxembourg2007.org

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