Mit anderen Augen

Anders und neu ist immer schwer. Über den alternativen Blick auf die alte Stadt loten die Mitglieder der Fotografischen Gesellschaft Trier die Möglichkeiten der Digitalfotografie aus. Zu sehen sind die so entstandenen Ansichten derzeit in der traditionsreichen Steipe am Hauptmarkt.

 Arbeit „Baustelle“ von Monika Dräger in der Ausstellung „Trier anders“. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Arbeit „Baustelle“ von Monika Dräger in der Ausstellung „Trier anders“. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Trier anders - die Bildaufgabe ist gleichermaßen spannend wie tückisch. 13 Mitglieder der Fotografischen Gesellschaft Trier haben sich in den vergangenen Monaten damit beschäftigt, einen neuen Blick auf die alte Römerstadt zu wagen. Allesamt gehören die fotografierenden Damen und Herren der sogenannten Digitalgruppe der Vereinigung an, einer Gruppe, die sich ausdrücklich den Möglichkeiten und Besonderheiten der Digitalfotografie widmet. Die hat natürlich auch längst in der Trierer Foto-Gesellschaft Einzug gehalten, auch wenn das Herz vieler Fotofreunde noch für die Lichtspur der analogen Fotografie schlägt. Manch interessanter Blick auf Trier ist den Fotografen gelungen. Technisch sind die Digiprints ohnehin tadellos. Freilich: In vielen Fällen erschöpft sich der andere Blick auf Trier in gängigen Dach- und Gebäudeausschnitten oder in Effekten, die durch die Anwendung spezieller Objektive entstehen. Am konsequentesten hat Margit Neussel das Thema bearbeitet. Die Wittlicherin hat Fassaden am Petrisberg fotografiert, auseinander geschnitten und zu neuen abstrakten Bildern zusammengesetzt. Die abgebildeten Gebäudeteile, die runden Fenster und eckigen Türen werden dabei ihrer Funktion entfremdet. Sie sind einzig Form und Kompositionsteil. Monika Drägers "Baustelle" signalisiert eindrücklich, dass in Trier heute auch immer gestern ist. Die Ausstellung ist zu sehen bis 19. Dezember; nähere Informationen unter Telefon 0651/18601.

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