"Mogwai" in Esch-Alzette

CDs von der Band Mogwai sollten einen Aufkleber tragen: "Nicht beim Autofahren hören!" Die ätherischen Instrumental-Epen der schottischen Band, die im gut gefüllten kleinen Saal der Rockhal in Esch-Alzette spielte, sind alles andere als langweilig.

Aber die Musik saugt den Zuhörer kraftvoll auf ihre Ebene, die irgendwo zwischen Traum und Wachsein liegt - schlechter Zustand für das Führen schwerer Maschinen. "Post-Rock" nennt sich das, der Rock nach dem Rock, wo die Instrumente zwar noch wie Rock aussehen, die Musik aber längst hinweg ist über alle lächerlichen Posen von wegen Rebellion, Verwegenheit und Sex: Liegt alles längst im Ausverkauf auf dem Wühltisch, also nehmen sich Bands wie Mogwai die Freiheit, einfach nur Musik um ihretwillen zu machen. Natürlich kann man in die Verweigerung von tradierten Rockklischees wieder einiges reininterpretieren, man kann es aber auch sein lassen und sich einfach völlig von den tonnenschweren Klangwogen überfluten lassen. Schrammelnde Gitarren und kreischende und dröhnende Keyboards werden mit extra viel Hall und Effekten zu einem Brei verbacken, über den sich noch das Schlagzeug zieht, selten schneller, als ein Herz, das gleich aufhört zu schlagen. Nur ganz selten wird das Mikrofon zu etwas anderem genutzt, als sich für den Applaus zu bedanken. Doch: Am Anfang grölen zwei unfassbar hemmungslose Rüpel immer wieder "Celtic! Celtic!" quer durch die elegische Stille der Musik. Auch wenn das der Lieblingsclub der Fußballfans Mogwai ist, unterbricht Gitarrist Stuart Braithwaite, das sei doch wirklich "fucking" nervig. Wofür sich dann wieder das Publikum bedankt.hpl/bre

Frank Göbel

kurzkritik

"Mogwai" in Esch-Alzette

CDs von der Band Mogwai sollten einen Aufkleber tragen: "Nicht beim Autofahren hören!" Die ätherischen Instrumental-Epen der schottischen Band, die im gut gefüllten kleinen Saal der Rockhal in Esch-Alzette spielte, sind alles andere als langweilig. Aber die Musik saugt den Zuhörer kraftvoll auf ihre Ebene, die irgendwo zwischen Traum und Wachsein liegt - schlechter Zustand für das Führen schwerer Maschinen. "Post-Rock" nennt sich das, der Rock nach dem Rock, wo die Instrumente zwar noch wie Rock aussehen, die Musik aber längst hinweg ist über alle lächerlichen Posen von wegen Rebellion, Verwegenheit und Sex: Liegt alles längst im Ausverkauf auf dem Wühltisch, also nehmen sich Bands wie Mogwai die Freiheit, einfach nur Musik um ihretwillen zu machen. Natürlich kann man in die Verweigerung von tradierten Rockklischees wieder einiges reininterpretieren, man kann es aber auch sein lassen und sich einfach völlig von den tonnenschweren Klangwogen überfluten lassen. Schrammelnde Gitarren und kreischende und dröhnende Keyboards werden mit extra viel Hall und Effekten zu einem Brei verbacken, über den sich noch das Schlagzeug zieht, selten schneller, als ein Herz, das gleich aufhört zu schlagen. Nur ganz selten wird das Mikrofon zu etwas anderem genutzt, als sich für den Applaus zu bedanken. Doch: Am Anfang grölen zwei unfassbar hemmungslose Rüpel immer wieder "Celtic! Celtic!" quer durch die elegische Stille der Musik. Auch wenn das der Lieblingsclub der Fußballfans Mogwai ist, unterbricht Gitarrist Stuart Braithwaite, das sei doch wirklich "fucking" nervig. Wofür sich dann wieder das Publikum bedankt.hpl/bre Frank Göbel

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