Mord im Barock

Das Stadtmuseum Simeonstift in Trier präsentiert eine Sonderausstellung mit Werken des berühmten Barock-Malers Louis Counet. Die Ausstellung wird heute Abend, 19.30 Uhr, eröffnet.

 Das Werk „Heilige Cäcilie“ von Counet ist in Privatbesitz und wurde zur Ausstellung an das Trierer Museum ausgeliehen. Foto: Museum

Das Werk „Heilige Cäcilie“ von Counet ist in Privatbesitz und wurde zur Ausstellung an das Trierer Museum ausgeliehen. Foto: Museum

Trier. Dass die Trierer Straßen nicht immer sicher sind, ist nichts Neues. Schon in der Zeit des Barock war es gefährlich, auf die Straße zu gehen. Aber damals waren es nicht Autofahrer, die bei Rot über die Ampel rasen, oder Radfahrer in der Fußgängerzone. Nein, gemeine Räuber trieben ihr Unwesen. Ihnen fiel am 5. August 1721 ein berühmter Maler zum Opfer: Louis Counet wurde auf offener Straße ausgeraubt und ermordet. Der 1652 in Lüttich geborene Counet zählt zu den prägenden Künstlern dieser Epoche. Sein Stil hat die sakrale Kunst an Maas und Mosel bestimmt. Das Werk des auf tragische Weise in Trier gestorbenen Künstlers würdigt nun das Stadtmuseum mit einer großen Ausstellung.

In Lüttich erhielt Counet seine Ausbildung, zog erst nach Italien, um sich dann 1683 in Trier niederzulassen. Dort war er am Aufbau der St. Maximin-Kirche und der geplanten Kirche St. Paulin beteiligt. Besonders wohlhabende Klöster und Stifte zählten zu seinen Auftraggebern und ermöglichten ihm einen raschen gesellschaftlichen Aufstieg. 1690 erwarb er mit seiner Frau und Kindern das Trierer Bürgerrecht. Neben Werken mit religiösen Themen widmete sich der Absolvent der Lütticher Schule ebenso Themen wie Porträts, Darstellungen aus der antiken Mythologie und Historienbildern.

Counet blieb auch seiner Heimatstadt verbunden und beteiligte sich zwischen 1717 und 1720 an der Ausgestaltung des Lütticher Rathauses.

Vom 26. September bis zum 28. Februar 2010 zeigt das Stadtmuseum Simeonstift in Trier eine Sonderschau über den Barock-Maler. Erstmals präsentiert das Museum in Zusammenarbeit mit Institutionen und privaten Sammlern aus Luxemburg und Belgien einen Einblick in Counets künstlerisches Schaffen. Ziel der Ausstellung ist es, die Bedeutung des Malers zu verdeutlichen und anhand weiterer Bilder von anderen Künstlern aus derselben Epoche seine künstlerische Herkunft näher zu bestimmen. Sechs Werke von Counet befinden sich bereits in der Sammlung des Stadtmuseums, die den Grundstock für diese Sonderschau bildeten. Leihgaben und Gemälde seiner Vorbilder und Zeitgenossen aus der Lütticher Malerschule ergänzen die Schau. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der alle bekannten Werke Counets zusammenstellt und über sein Leben und Werk informiert.

Vernissage: heute, 25. September, 19.30 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag 10 - 18 Uhr, Stadtmuseum Simeonstift Trier

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