Multiple Persönlichkeiten

TRIER. Regisseur Stefan Schön übernimmt die Inszenierung der ersten Produktion nach der Sommerpause am Theater Trier. Der 49-Jährige setzt "Das Geheimnis der Irma Vep" von Charles Ludlam in Szene, ein Schauerstück, in dem Vampire und Werwölfe ihr Unwesen treiben und das den Stil von Groschenromanen bedient.

Sie inszenieren "Das Geheimnis der Irma Vep" im Studio. Am kommenden Samstag ist die Premiere. Um was geht es? Schön: Das Geheimnis wird natürlich noch nicht verraten. Es handelt sich um eine Art Schauerstück, ein Gruselkabinettstückchen, das an zwei Schauplätzen stattfindet: in einem englischen Schloss, dessen Besitzer ein Faible für ägyptische Mumien hat, und zum zweiten in Ägypten. Hier wird mit Filmklischees gespielt und die Thematik von Vampiren und Werwölfen berührt.Wer spielt die Hauptrollen? Schön: Insgesamt zwei Schauspieler treten auf. Hans Peter Leu und Tim Olrik Stöneberg übernehmen die Herausforderung, permanent in andere Ko-stüme und daher in andere Rollen zu schlüpfen.Welche Akzente setzen Sie in Ihrer Inszenierung? Schön: Ich lege Wert auf einen langsam sich steigernden Wahnsinn. Es beginnt schleichend mit Erschreckensmomenten und steigert sich allmählich, auch vom Tempo, bis zum Schluss. Man hat Figuren zur Verfügung, die nach und nach aus dem Leim gehen und in die anschließend der Wahnsinn hineinträufelt.Wie wird das Bühnenbild aussehen? Schön: Die Bühne im Studio erscheint als halbes Oval. Wir spielen sozusagen auf Breitleinwandformat. Die Ästhetik von alten, vergilbten Schwarz-Weiß- Bildern, die Bernstein-Farbe mit Tupfern tragen, soll erfüllt werden. Das Grundgerüst des Bühnenbildes liefert die Einrichtung des englischen Schlosses inklusive Kamin und Vorhängen. Außerdem muss unbedingt erwähnt werden: Es gibt Wüstensand.Spielt das Stück in einer bestimmten Zeit, etwa in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts? Schön: Das Zeitaroma war für uns zunächst von untergeordnetem Rang. Wir legen keinen Wert auf besondere Aktualisierung oder Historisierung. Auf jeden Fall finden einige Morde statt.Die Fragen stellte unser Mitarbeiter Oliver Ruf. "Das Geheimnis der Irma Vep" hat am Samstag, 4. Oktober, um 20 Uhr Premiere im Studio des Theater Trier. Karten unter 0651-718 1818 oder theater@trier.de.

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